Rache den Räubern

Es ist ja so, dass jeder, der mich kennt, weiß, dass ich bekennender Mönchengladbach-Fan bin. Und deshalb haben mir die Chefs der TZ-Sportabteilung auch erlaubt, ausnahmsweise noch fünf Tage nach einem beachtlichen Sieg gegen den FC Bayern weiter in Erinnerung zu schwelgen.

Erstens, und ich schreibe das definitiv aus Borussia-Sicht und nicht objektiv : Die Bayern sind Ganoven. Sie haben dem deutschen Staat und dem Steuerzahler für 1972 statt Grünwald das Olympia-Stadion gestohlen und denen am Niederrhein – links vom Grenzfluss – den Bökelberg überlassen. Alle zwei Wochen 60.000 gegen 30.000. So viel zum fairen Wettbewerb in der Republik.

Was bleibt ? Erstens die Nachricht, dass der DFB, so wie heute, schon bei Gründung der Bundesliga versagt hat und Preußen Münster sowie den 1. FC Saarbrücken in die Elite aufnahm. Bayern und die wahre Borussia stiegen erst 1965 gemeinsam auf. Der TSV 1860 wurde Deutscher Meister, Bayern nur Dritter. BMG weit unten. Aber Borussia Mönchengladbach wurde 1970 und 1971 erstmals in Folge doppelt Deutscher Meister – die Bayern legten erst danach mit Olympiastadion und wenig Fernsehgeld mit einem Triple nach – drei Mal Meister in Folge. 

1970 : Das war am 2. Spieltag, im fünften Jahr, der erste Sieg der Borussia. 2 :1 durch ein Tor von Werner Kaiser, der nur eine Saison lang am Bökelberg war ! Ich stand in der Nordkurve. Und dann, der 34. Spieltag, 1974. Gewiss, die Bayern waren noch besoffen aus Brüssel angereist, wo sie im Wiederholungsspiel gegen Atletico Madrid mit 4:0 den Europapokal der Meister gewonnen hatten. Aber dann, direkt danach, eine 0:5-Klatsche am Bökelberg ! Den Bayern war's egal, den Borussen nicht. 

Calle del'Haye war der erste, der abgeworben wurde. Er erinnert sich im Gespräch, dass er eine fünfstellige D-Mark Summe als Garantiegehalt bezog, statt eine spielbezogenes. Und dann wurde er viele Zeit Bankdrücker. Hauptsache weggekauft.

Die Bayern machten weiter so. Es gab schließlich noch Lothar Matthäus, Stefan Effenberg, Dante, einen die Meisterschaft rettenden Schweden Andersson … Warum sich ein Trainingszentrum leisten, wenn sich bei Borussia Mönchengladbach bedient werden durfte ? Na gut, ein Thomas Kastenmeier wurde zuletzt nach getanen Diensten zurück expediert. Danke. 

Nie im Leben werde ich das ausnahmsweise fiese Grinsen von Uli Hoeness vergessen, als er mir bei einem Flug verriet : « Auch Du wirst noch eine Überraschung erleben. » Zwei Tage später wurde die Verpflichtung von Jupp Heynckes beim FC Bayern als Trainer bekannt. Wenigstens durfte er den Vornamen Jupp statt Sepp behalten.

Es ist den Dieben und Räubern zu gönnen, dass sie immer wussten, wer die Besten waren. Aktuell haben sie Sinan Kurt (wegen eines Hubschrauber-Flugs in Südfrankreich in Ungnade gefallen) und Michael Cuisance gestohlen. Fazit : Bayern hat Borussia (uralter Name für Preußen) schon immer geplündert. Darauf dürfen die Preußen stolz sein. Obwohl sie immer hinterher laufen. Aber die Besten waren.

Und übrigens Leipzig auch. Sind zwar Ossis, aber dort wurde der DFB gegründet. Nicht in München, bei den Räubern.

 

Rainer Kalb

Zufallsbild

Keine Bilder!

Über uns

Gegründet wurden die LIPPEFOHLEN am Freitag, 11. Juli 2008 und sind seitdem unter der Fanclubnummer (BFC) 0853 bei Borussia Mönchengladbach registriert. Derzeit treffen sich 110 Mitglieder im Alter von 0-82 Jahren zu Stammtischen oder Fahrten in den Borussia Park.

Weiterhin werden regelmäßig Spiele im TV geschaut und einmal im Jahr findet das große Sommerfest / Saisonabschlussfest statt.

Mehr unter: Über uns

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.