Infantino

Aleksander Ceferin malt schwarz. « Hunderte von Millionen Euro » werde die Verschiebung der Europameisterschaft um ein Jahr die UEFA kosten, behauptete der Präsident der Europäischen Fußball Union. Wie er auf diese Summe kommt, bleibt sein Geheimnis.

Natürlich wird die UEFA in diesem Jahr Ausfälle haben. Keine Ticket-Einnahmen, keine TV-Einnahmen, weniger Sponsorengelder... Aber die UEFA hätte einen schlechten Präsidenten, hätte sie sich nicht gegen einige Risiken versichert. Will der Slowene die Fans mit seiner Milchmädchenrechnung veralbern ? Wenn er die Millionen jetzt nicht kriegt, dann eben im nächsten Jahr.

Selbst wenn die UEFA die Fernsehrechte neu versteigern müsste : Angesichts der zunehmenden Zahl von Streaming-Diensten ließen sie sich wahrscheinlich teurer verscherbeln als bisher. Und eine EM mit ausgelaugten, überspielten Profis ohne gemeinsames Trainingslager zur Vorbereitung wäre sportlich gesehen sowieso ein Muster ohne Wert gewesen. 

Wie also Ceferin den Verlust von « Hunderten von Millionen » nachhaltig errechnet, bleibt sein Geheimnis. Allerdings drängt sich in diesem Zusammenhang ein übler Verdacht auf.

2021 wollte eigentlich Gianni Infantino, der selbstherrliche Präsident des Fußball-Weltverbandes FIFA, die erste Klub-Weltmeisterschaft mit 24 Vereinen steigen lassen. Die UEFA musste betteln, dass diese Party zugunsten der Europameisterschaft verschoben wird. Tat Infantino das gratis ? Zu Hilfe kam Europa, dass auch der südamerikanische Verband Commebol seine Kontinentalmeisterschaft wegen des Corona-Virus um ein Jahr verschob. Dennoch bleibt die Frage : Muss die UEFA an die FIFA Millionen an « Entschädigung » bezahlen ? Kommt daher das Defizit ? Immerhin hat Infantino weltweit mit Milliarden-Einnahmen kalkuliert.

Ursprünglich hatte die UEFA zähneknirschend zugestimmt, acht Vereine aus Europa zu dieser Kirmesveranstaltung zu schicken. Jetzt hält sich ein Gerücht, fast so hartnäckig wie das Virus, dass die UEFA dem Entsenden von zwölf Vereinen und Südamerika von sechs abgenickt haben sollen. Lassen sich die Top-Vereine die Teilnahme an einem Sommermärchen – noch ein Muster ohne Wert – indirekt bezahlen ? Direkt erhalten sie die Millionen ja schon von Infantino, aber der muss sie auch erst auftreiben. Und mit europäischen sowie südamerikanischen Ex-Gewinnern der jeweiligen Champions League lässt sich mehr Staat machen und mehr herauspressen als mit Meistern aus Asien, Afrika oder Ozeanien.

Infantino besitzt die Dreistigkeit, in einem Interview mit « Gazzetta dello Sport » laut zu überlegen (von nach-denken kann da keine Rede mehr sein) : "Weniger Turniere, die jedoch interessanter sind, weniger Klubs, die aber ausgewogener sein sollen. Weniger Spiele zum Schutz der Fußballer-Gesundheit, die jedoch härter umkämpft sind."

Weniger Turniere ? Das geht gegen die Champions League, wenn eine aufgeblähte Klub-WM kommt. Weniger Klubs ? Das geht gegen den FC Augsburg, den 1. FC Nürnberg und gegen TSV 1860 München. Sollen die sich alle auflösen mit ihren Nachwuchs- und Jugendmannschaften und ihren Fans, damit Spiele « härter umkämpft » sind ? Angebot verknappen, um Preise in die Höhe zu treiben ? Welch ein Irrsinn !

Infantino ist am Montag 50 geworden. Noch 30 Jahre Funktionär. Welch eine Drohung.

 

Rainer Kalb

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