Corona - die Chance für den Fußball

Im Falle Corona-Virus gibt es eine interessante Neuentwicklung beim 1. FC Köln. Dort haben sich die Corona-Fälle im Spieler- und Betreuerkreis am Wochenende von zwei auf vier verdoppelt. Was im ersten Augenblick wie ein Paukenschlag klingt, ist auch einer, aber mit einem ganz anderen Grundton.

Bei der ersten Testreihe, als direkt auf eine Corona-Infektion gesucht wurde, waren die die beiden jetzt Betroffenen Virus-frei. Jetzt, bei einem Nachtest, stellten die Mediziner Antikörper in ihnen fest. Das heißt, die beiden müssen infiziert gewesen sein ; ihre Körper haben sich aber erfolgreich dagegen gewehrt. Wann die Infektion eingetreten war und wann beendet, ließ sich nicht feststellen.

Dieses Ergebnis wirft mehr Fragen auf als ein 1:0. Wenn rund 1500 Personen acht Wochen lang intensiv getestet werden – und zudem noch unter fast laborartigen Bedingungen leben müssen – dann sind das Umstände, die für Otto Normalverbraucher kaum schaffbar und wohl auch nicht zumutbar wären. Wenn die Tests jetzt schon Antikörper feststellen, wo kein Virus mehr ist, dann war das Virus möglicherweise weiter verbreitet als gedacht.

Die Frage dürfte nicht nur Virologen interessieren. Der Profifußball sollte die Daten, die jetzt flächendeckend und über einen längeren Zeitraum erhoben werden, der Wissenschaft zu deren Art von Auswertung zur Verfügung stellen. Dann würden viele Stimmen, die die Geisterspiele polemisch als Vorzugsbehandlung und Privilegienausnutzung kritisieren, kleinlaut werden müssen. Denn dann wäre der Profifußball mal wieder über seinen Sport hinausgewachsen und seiner gesellschaftlichen Verantwortung nachgekommen, was er ja angeblich fast immer tut, wie in seinen Sonntagsreden ritenartig behauptet wird, und wofür es auch notwendige, aber nicht hinreichende Beispiele gibt (Die Stiftungen von DFB und DFL, das Engagement der Nationalmannschaft, einiger Vereine, aber auch mancher Spieler in Corona-Zeiten).

Die Tests sind teuer und auch die komplizierte Organisation von Geisterspielen kostet Geld. Da ist es schon verständlich, dass die Vereine an allen anderen Ecken und Enden versuchen, Geld zu sparen. Aber die Fans quasi anzuflehen, zum Wohle des Vereins auf die anteilige Erstattung von nicht nutzbaren Dauerkarten zu verzichten oder auf die Rückzahlung der Kosten für die Tickets von Einzelspielen, ist dann doch ein wenig heftig. Zwar haben die Klubs in der Tat die niedrigsten Eintrittspreise in den fünf Top-Ligen Europas, aber da ist dann noch diese unselige Praxis der Top-Spiel-Zuschläge. Borussia Mönchengladbach hat in dieser Saison die Partie gegen Schalke (!) zum Topspiel erklärt und für eine Karte, die normalerweise 27,50 Euro kostet, 47,50 Euro verlangt. Das ist ein Aufschlag von 75 Prozent.Wundert sich da noch jemand, der nicht Ultra ist, wenn Fußballfreunde die « Geld zurück-Garantie » einlösen wollen ?

 

Rainer Kalb

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