Platinix

Michel Francois Platini hat, seitdem er 2007 in Düsseldorf an Stelle des „alten Elches“ Lennart Johansson zum UEFA-Präsidenten gewählt wurde, in Fußball-Europa einiges bewegt. Er ist heute erst 57 Jahre alt und damit ein „Youngster“ unter europäischen Verbandspräsidenten. Er ist ein Reformator, kein Revolutionär.

Er hat es geschafft, dass in der Champions League Meister aus vier „kleinen“ Verbänden teilnehmen dürfen und so auch an das große Geld kommen, statt die Schere zwischen arm und reich immer größer werden zu lassen. Er tritt vehement für das finanzielle Fair Play ein.
Jetzt aber schießt Platini in seiner Gier auf Wiederwahl weit über das Ziel hinaus. Am Freitag wird seine Regierung – die UEFA-Exekutive, zu der auch Ex-DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger gehört - darüber beraten, ob der ehemalige UEFA-Cup (heute: Europa League) abgeschafft wird und ob die EM 2020 statt in einem Land in ganz Europa stattfinden soll.
Es ist hier nicht der Raum gegeben, um alle Argumente, alles Für und Wider, auszutauschen. Es gibt nur den Platz, um holzschnittartig eine Polemik zu führen.
Es lässt sich prächtig darüber streiten, ob es im Jahr 2000 – also vor dem UEFA-Platini – sinnvoll war, den Europapokal der Pokalsieger abzuschaffen. Geld ist das eine, Pokale sind das andere.
Wenn Platini jetzt den gerade abgeschaffenen UEFA-Pokal und in eine Europa-League umgewandelten Wettbewerb auch abschaffen will – auf dieses deutsch-englische Kauderwelsch kann nur ein Franzose kommen – muss ihm energisch widersprochen werden.
Ich bin kein Freund von Karl-Heinz Rummenigge, aber wo der Präsident der europäischen Fußballvereine Recht hat, da hat er Recht. Wieso eine Champions League auf 64 Vereine aufblasen, wenn diese mit 32 Klubs funktioniert und die Europa League auch? Nur, um noch mehr Knete zu generieren?
Platini unterlag dem gleichen Wahn – Kleinen Geld zuschustern, um wiedergewählt zu werden – als er die Ausweitung der Europameisterschaft von 16 auf 24 Mannschaften beschließen ließ. Seinerzeit hat übrigens noch ein Beckenbauer mitbeschlossen, kein Zwanziger.
Aber Zwanziger kann am Freitag verhindern, dass die EM 2020 in 13 Ländern Europas stattfindet. Platini hat genug UEFA-Milliarden im Kreuz, um sich die Flüge und seine Fünf-Sterne-Hotels leisten zu können. Und wer denkt an die Fans?
Fakt ist: Die EM 2016 findet erstmals mit 24 Mannschaften statt. Fakt
ist: Sein Heimatland Frankreich hat sich dafür geopfert. Fakt ist: Die Städte kriegen die Modernisierung/Stadionneubauten nicht hin. Fakt ist:
Bei 53 europäischen Mitgliedsländern wird eine Qualifikation, die 24 Auserwählte küren wird, über zwei Jahre Dauer lächerlich. Fakt ist: Die Türkei würde gerne 2020, müsste aber die Mehrheit der Europameisterschaft nach Asien verlegen.
60 Jahre nach der Gründung die Europameisterschaft nach ganz Europa zu verlegen, ist ein glänzender PR-Trick. Die Wahrheit ist: Platini findet kein Land mehr, das bereit ist, die gesamten Kosten zu stemmen. Und auch keine zwei mehr wie Belgien/Holland oder Ukraine/Polen.
Sein neuer Name sei Platinix. Bei allem Respekt.


Rainer Kalb

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