Nachhaltiges Finale

Als Präsident von Borussia Dortmund war Reinhard Rauball am Samstag natürlich ein unglücklicher Mensch.  Als Präsident der Deutschen Fußball Liga (DFL) aber muss er im siebten Himmel geschwebt haben. Das Finale war vom Niveau und vom Ambiente her (die Fans!) eine 90-minütige hochkarätige Werbeveranstaltung für den Bundesliga-Fußball. Und das wird sich in den nächsten Jahren in den Einnahmen aus der Auslandsvermarktung niederschlagen.

Derzeit erhält die Bundesliga aus dem Verkauf ihrer Auslandsrechte 72 Millionen Euro pro Jahr. Das ist enorm, wenn bedacht wird, dass diese Summe vor einem Jahrzehnt quasi noch bei Null lag und die Rechte mehr oder weniger verschenkt wurden. Hauptsache, jemand im Ausland zeigte Schnipsel aus dem deutschen Profifußball.

Inzwischen wird die Bundesliga live, zeitversetzt oder in einer Art Sportschau mit den Höhepunkten der Spiele in rund 200 Ländern verbreitet.  Ein Wachstum in der Fläche ist damit kaum mehr möglich. 

Dafür aber ein Wachstum in der Intensität: Derzeit wird die Bundesliga oft von Nischen- oder Bezahlsendern gezeigt; die richtige Breite, die sie verdient hätte, hat sie noch nicht erreicht. Da ist es egal, ob 200 oder 300 Millionen weltweit das Finale gesehen haben. Wichtig ist, dass die Programmeinkäufer  der TV-Sender sich die Augen gerieben haben.

Christian Seifert, der DFL-Vorsitzende, hat auf der von der Fachzeitschrift Sponsors veranstalteten Messe Spobis in Düsseldorf kürzlich das ehrgeizige Ziel formuliert, ab 2015, wenn die derzeit geltenden Verträge auslaufen, 100 bis 150 Millionen Euro aus der Auslandsvermarktung der Liga zu erzielen. Ein ehrgeiziges Ziel. Und trotzdem bliebe der Rückstand gegenüber England, Spanien, Italien beträchtlich.

Italiens Profifußball, der wahrlich nicht die Güte der Bundesliga aufweist, kassiert derzeit 120 Millionen im Ausland, Spanien 150 und England gar unvorstellbare 560 Millionen Euro. Das hat natürlich historische Gründe, welche die Bundesliga nie aufholen kann. Als England noch eine Weltmacht war und der Commonwealth eine weltpolitische Bedeutung hatte, lernte die Elite in Asien  englisch. 

Heute ist englisch die Weltsprache. Ob im Cricket, Snooker oder

Fußball: England, das Mutterland des Fußballs, ist das Leitbild. Das haben die dortigen Profivereine geschickt zu nutzen gewusst.

Aber die Bundesliga hat gelernt. Ihr Highlight-Programm gibt es inzwischen in englischer Sprache; in Singapur wurde ein eigenes Büro eröffnet, um näher am asiatischen Markt zu sein.

Zwei deutsche Mannschaften in Wembley im Endspiel der Champions League, wo doch der englische Verband sein 150-jähriges Bestehen mit Pomp und Finalteilnahme begehen wollte – das tut den Platzhirschen weh. Wenn irgendwo der neue Modebegriff „Nachhaltigkeit“ Sinn macht, dann dank diesem Finale.

 

Rainer Kalb

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Gegründet wurden die LIPPEFOHLEN am Freitag, 11. Juli 2008 und sind seitdem unter der Fanclubnummer (BFC) 0853 bei Borussia Mönchengladbach registriert. Derzeit treffen sich 110 Mitglieder im Alter von 0-82 Jahren zu Stammtischen oder Fahrten in den Borussia Park.

Weiterhin werden regelmäßig Spiele im TV geschaut und einmal im Jahr findet das große Sommerfest / Saisonabschlussfest statt.

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