1000 Freunde auf Schalke

Viagogo. Via – lateinisch, der Weg. Go – englisch gehen. Go-Go: Geh den zweiten Weg, auch wenn er anstrengender und teurer ist.

Vianogo. Via – lateinisch, der Weg. No – englisch nein. Go – englisch gehen.

Die Ticketbörse ist schon seit Monaten heftig umstritten; bei der Mitgliederversammlung auf Schalke loderte der Kampf um den Einstieg des Vereins in den grauen Markt richtig auf. Von wegen „tausend Freunde, die zusammensteh’n“. Aufsichtsrat Clemens Tönnies erschüttert: „Ich will die Gräben zuschütten – und wenn ich dafür den größten Bulldozer der Welt anschaffen muss.“

Der Grund für die Kluft, die sich zwischen Fans und Vereinsvorständen auftut: Die Bundesliga rühmt sich immer damit, die billigsten Eintrittspreise innerhalb der „Big Five“ in Europa zu haben. Jetzt aber dreht sie indirekt an der Preisschraube.

Schalke beispielsweise erhält von Viagogo 1,2 Millionen Euro pro Saison. Die müssen irgendwie verdient werden. Deshalb lässt die Firma die Kunden auf der Internet-Plattform Wunschpreise aufrufen, und wenn sich ein Käufer findet, vermittelt sie zuverlässig die Kartenübergabe – und kassiert dafür von Käufer und Verkäufer 25 Prozent.

Beim Champions League Finale zwischen Bayern und Dortmund wurden 8000 Euro für ein Ticket gefordert. Bei 25 Prozent Provision versteht man, weshalb Steffi Graf Anteilseignerin an der Ticketbörse ist. Und man kann nur den Kopf schütteln über Leute, die bereit sind solche Preise – ohne Reise- und Hotelkosten - zu bezahlen. Und kein Mitleid mit ihnen haben. Wenn der Markt da ist, weshalb soll es solch ein Unternehmen nicht geben? Die Klubs sind offenbar zu faul, Tickets, die zurückgegeben werden, 1:1 zu tauschen.

Was die Fans der Viagogo-Vereine – die Bayern wollen ihren 2014 auslaufenden Vertrag nicht verlängern – aber besonders auf die Palme bringt: Bei zehn Spielen entzieht das Unternehmen, das angeblich nur Vermittler ist, dem Verein Schalke beispielsweise 300 Karten, die es dann als Händler verkaufen darf. Nun mag 300 bei mehr als 60.000 Plätzen als nicht viel erscheinen, doch da Schalker Spiele meist ausverkauft sind, tun die 300 weniger auf dem „freien“ Markt schon weh. 

Und wer weiss, ob sich in Zukunft wirklich „echte“ Fans die Dauerkarten sichern oder nur Trittbrettfahrer, die mit einem Weiterverkauf den schnellen Euro machen wollen?

Es klang jedenfalls ziemlich zynisch, als der Europamanager von Viagogo vor dem Halbfinale Dortmund – Real, nachdem es vor den Vorverkaufsstellen zu Prügeleien gekommen war, öffentlich verkündete, wer noch Karten haben wolle, müsse entweder ein guter Freund von Borussia-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sein oder bei Viagogo kaufen.

 

Rainer Kalb

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