Winterpause?

Jetzt kicken sie wieder. In der Bundesliga früher als in der 2. oder 3. Liga. Winterpause? Kein Thema mehr. Ist ja klar: Bayern München und Co. haben eine Rasenheizung. Frühere Erstligisten, die jetzt in der 3. Liga kicken wie Kickers Offenbach, Hansa Rostock, Arminia Bielefeld vielleicht auch. Aber das löst nicht das Problem.

Das Problem besteht auf drei Ebenen. Was nützt die schönste Rasenheizung, wenn die Anfahrtswege vereist sind (Düsseldorf) oder die Stadiondächer unter Schneelast (München) zu brechen drohen? Richtig:
Nichts. Wenn keiner ankommt, könnte Sky vielleicht himmelweit Pappkameraden auf die Fan-Kurven oder Gegengeraden installieren und hätte, wie die alte Tante ARD, die Möglichkeit des Fanjubels aus der Konserve. Die Klubs werden weiter „ausverkauft“ melden, denn sie haben ihre Dauer- und VIP-Katen ja schon im Sommer verscherbelt.
42 Spiele wie 69/70 oder gar 46 wie 78/79 werden zwar nicht mehr ausfallen, aber die kurze Winterpause – nur 64/65 wurde bereits am 2. Januar wieder gespielt, 73/74 am 5. Januar – ist trotzdem vielen Vereinsbossen ein Dorn im Auge.
Gewiss, der Hallenpokal hat sich totgelaufen, und wahr ist auch, dass niemand weiß, wann Schnee und Eis die Straßen glätten. Aber Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hat schon 2010 ein ganz anderes Argument als die Witterung für eine verlängerte Winterpause ins Feld geführt. Er meinte seinerzeit, Nationalspieler seien durch eine Welt- oder Europameisterschaft im Sommer überspielt, hätten eine zu kurze Regenerationszeit und bräuchten deshalb mehr Urlaub im Winter.
Das ist ein gutes und tragbares Argument. Wieso wird eigentlich während der schönsten Jahreszeit von Juni bis Ende August kein Fußball gespielt? Zu sagen, dass dann zu viele Fans in Urlaub seien, ist lächerlich. Die Ferientermine in den Bundesländern sind inzwischen so entzerrt, dass die Stadien immer voll sein werden.
Zu sagen, es sei dann zu heiß, ist angesichts einer geplanten WM in Katar nicht nur lächerlich, sondern zynisch. Soll man halt an lauen Sommerabenden um 20.00 Uhr spielen statt nachmittags um 15.30 Uhr. Das wird ein Fan eher verkraften, als bei Minusgraden ein 0:0 zwischen Mainz und Freiburg oder Hoffenheim und Mönchengladbach zu verfolgen.
Und der Hauptsponsor Fernsehen auch.
Der wahre Grund für die überdehnte Sommer- und zu kurze Winterpause sind die internationalen Verbände UEFA und FIFA. Die wollen ihre Sahnehäubchen Champions League Finale, Europa- oder Weltmeisterschaft im Sommer haben, wenn sie den Rahm abschöpfen können.
Damit eine Bundesliga in den Achtelfinalen der Champions-League oder Europa-League eine Chance hat, muss sie die müden Beine schon im Januar wieder aufwärmen. Ansonsten droht ihr das Schicksal der skandinavischen und früheren Sowjet-Ländern, die aus Witterungsgründen von März bis November spielen – und permanent aufgrund mangelnder Spielpraxis im Frühjahr international scheitern.
Die wahren Verantwortlichen für die kurze Winterpause sitzen in Zürich und Nyon, und weder DFB noch DFL wehren sich dagegen. Aber 2022 soll wegen Katar ja alles anders werden. Weltmeisterschaft im Winter, und die Bundesliga darf im Sommer spielen.
Ach ja, das letzte Spiel, das ausgefallen ist, war die Partie Köln – Mainz am 13. Spieltag der Saison 11/12. Aber das lag an dem Selbstmordversuch von Schiedsrichter Babak Rafati – nicht am Wetter.

Rainer Kalb

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