Angst vor Kanada (Sonderkommentar TZ / Blatter)

Er hielt sich, auch mit 79, für unersetzlich. Er ließ sich für vier Jahre wieder wählen. Vier Tage später kündigte er seinen Rücktritt an.

Sepp Blatter hat gespürt, dass die Einschläge immer näher kamen. Seitdem bekannt war, dass sein Generalsekretär Jerôme Valcke von der 10-Millionen-Dollar Überweisung Südafrikas an Karibik-Staaten wg. WM-Vergabe 2010 von einem FIFA-Konto aus zumindest wusste, ahnte der ewige Sepp, der ja kein Depp ist, dass sich die Schlinge um seinen Hals zu zieht.

Nun reist er nicht mehr nach Kanada, wo am Wochenende die Frauen-WM eröffnet wird. Die Nähe zur USA ist ihm wohl zu heiß.

Bleibt die Frage, weshalb er nicht sofort zurück getreten ist, sondern das erst auf einem Wahlkongress Ende 2015/Anfang 2016 macht? Wie viele Putzfrauen braucht er, die bis dahin sein Büro säubern?

Aber auch die UEFA ist jetzt in eine Zwickmühle geraten. Zwar hat sie Zeit gewonnen und ihr Treffen am Rande des Champions League-Finales erst einmal annulliert, aber Farbe bekennen wird sie dennoch müssen. UEFA-Chef Michel Platini hatte vor Jahresfrist vollmundig erklärt, er sei der einzige Europäer, der Blatter schlagen könne. Dann hat er gekniffen, weil er Niederlagen hasst – und die Pleite beim Kampf Europa gegen den Rest der Welt war vorhersehbar. Stattdessen schickte Europa einen Prinzen aus dem Morgenland ins aussichtslose Rennen.

Das wird jetzt nicht mehr möglich sein. Die UEFA muss mit einem überzeugenden Kandidaten Afrika, Asien, der Karibik und sogar Südamerika klar machen, wo die besten Vereine spielen (siehe Ergebnisse Klub-WM), wer die besten Spieler bezahlt (siehe  Abstellungen beim Afrika-, Asien- oder Südamerika-Pokal), wer das meiste Geld einspielt (Champions League).

Dass auf dem Kongress in Zürich nicht ein einziger Europäer aufgestanden ist und Blatter die Meinung gegeigt hat, war beschämend. Die UEFA hat Verantwortung für den Weltfußball; jetzt muss sie diese auch übernehmen.

 

Rainer Kalb

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