Die dreckige Elf

Schon wieder stehen die Anwälte auf dem Boulevard de Grenelle Schlange. Bein Französischen Fußball-Verband ist der nächste Skandal anhängig. Und der hat es nun wirklich in sich.

Zur Erinnerung: Bei der WM 2010 haben sich die Nationalspieler geweigert, aus dem Bus zu steigen, um an einer Trainingseinheit teilzunehmen. Später wurden vier U21-Spieler erwischt, weil sie in Le Havre  heimlich ein Trainingslager verlassen hatten, um im 400 Kilometer entfernten Paris eine Nacht in einer Disco zu verbringen. Dann gab es das „Geburtstagsgeschenk“ für Franck Ribery. Und jetzt der Fall Benzema / Valbuena, der Fall unter zwei Nationalmannschaftskollegen. Da kommt die Frage auf: Spinnen nur die Franzosen oder die überbezahlten Profifußballer grundsätzlich?

Ganz kurz die widerlichen Fakten: Der Stürmer Mathieu Valbuena (Olympique Lyon) hat sich auf seinem Smartphone bei Sexspielchen mit seiner Freundin gefilmt. Dieses Smartphone ist in fremde Hände gefallen. Diese Hände gehörten „Freunden“ von Karim Benzema (Real Madrid). Der „empfahl“ seinem Nationalmannschaftskollegen bei einem Trainingslager, die geforderten 150.000 Euro „Schutzgeld“ zu zahlen, damit die Aufnahmen nicht vor der Europameisterschaft im Internet veröffentlicht werden.

Valbuena erstattete stattdessen Anzeige wegen Erpressung; Bernzema, bereits in die Affäre Ribery verwickelt, musste eine Nacht im Polizeigewahrsam verbringen. Trainer Didier Deschamps verzichtet auf beide für das Länderspiel am Freitag gegen Deutschland.

Stellt sich die Frage: Wie bescheuert müssen die Millionäre in kurzen Hosen eigentlich sein? In welchen Kreisen muss ein Benzema verkehren, wenn er einem Kollegen aus der Nationalmannschaft „nahelegt“, 150.000 Euro Erpressungsgeld zu zahlen? 

Die Sponsoren des Verbandes haben schon zwei Millionen Euro „Entschädigung“ wegen „Image-Verletzung“ aus den Ursprungs-Verträgen erhalten. In den neuen Verträgen sind 20 Prozent Abzüge für „schlechtes Benehmen“ der Nationalspieler enthalten. Wie es aussieht, kann der Verband sich diese 20 Prozent zur Europameisterschaft mal wieder abschminken.

Da entsteht die Frage: Sind Fußball-Lehrer (Trainer genannt) noch ausgebildete Lehrer oder nur noch Hirn-Leerer ihrer Untergebenen, wenn sie sich „auf das Spiel fokussieren“? Manieren, Erziehung scheinen Weltenbummler-Trainer nicht mehr lehren zu wollen.  Nur das gierige Meer oder Mehr. Oder eben die Gier nach dem Haben.

Dem Fan, der das Spiel an sich mag, stellt sich die Frage: Ist es nicht besser,  mit fünf Euro den SV Putzbrunn oder Viktoria Doveren zu unterstützen  als  mit 100 Euro oder mehr Vereine aus dem Champions League-Zirkus?

Gut, es gibt nur einen statt zehn Spielbällen, weil die Amateure mehr Verschnaufpausen brauchen als die Profis.  Aber dafür werden dann wenigstens auch nur die Trikots dreckig.

 

Rainer Kalb

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