Inflation oder Deflation?

Klaus Allofs ist eigentlich ein intelligenter Mensch. Weshalb der Manager des VfL Wolfsburg jetzt mit absolut dummen Vorschlägen an die Öffentlichkeit geht, bleibt unerklärlich. Aber vielleicht will er mit seinen Parolen ja nur die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich ziehen und von der momentanen Misere seines Vereins ablenken. Das ist ihm trefflich gelungen.

Allofs will, wie Karl-Heinz Rummenigge, mehr Geld. Das ist an sich nicht verwerflich, klingt nur komisch aus dem Munde eines Vereins-Managers, dessen Klub sowieso von VW reichlichst alimentiert wird. Oder hat Allofs schon andere Signale für die Zukunft?

DFL-Chef Christian Seifert hat  angekündigt, eine Erhöhung der TV-Gelder von 850 Millionen Euro auf bis zu 1,5 Milliarden anzustreben. Was soll da der Ruf nach noch mehr Wettbewerben um noch mehr Fernsehgelder zu erreichen?

Ein Ligapokal nur für Profivereine neben dem DFB-Pokal? Der würde bis zum Halbfinale selbst Sky nicht interessieren. Dem Sieger müsste zudem ein internationaler Startplatz versprochen werden, damit die Vereine nicht nur Reservisten zum Zuschauerbetrug auf den Platz schicken. Das aber würde wiederum auf Kosten der Attraktivität und Spannung der Bundesliga gehen.

Eine Ausweitung des Supercups? Weshalb hat denn der DFB den von vier Teams bestrittenen Fuji-Cup selig trotz der Sponsoren-Einnahmen abgeschafft?

Und außerdem: Weshalb gibt es im DFB-Pkal keine Hin- und Rückspiele, nicht einmal Wiederholungsspiele? Eben. Weil der gregorianische Kalender nur 365 Tage im Jahr hat.

Die Katze beißt sich doch in den Schwanz. Wer sich die Verletztenliste des FC Bayern anschaut, ahnt, was bei noch mehr Spielen passieren würde: Der Kader müsste auf 50 Angestellte aufgebläht werden. Die Mehreinnahmen wären durch Gehälter und Prämien schnell wieder weg.

Die deutsche Nationalmannschaft ist bei Turnieren auch deshalb so erfolgreich, weil die Mannschaft noch relativ ausgeruht zu einer WM oder EM fährt und nicht im fünften Spiel auf dem Zahnfleisch geht. Frankreich und England (20 Erstligisten, Ligapokal) liefern da andere Beispiele.

Allofs solllte, statt eine Inflation der Wettbewerbe zu fordern, lieber – wie die gesamte Bundesliga – eine Deflation der Gehälter betreiben. Und wenn dann der ein oder andere Möchtegern-Star nach England zieht, sollen diese Sternchen eben auf den Bänken der Premier League verrotten. Aber den Hamster-Lauf nach „Immer mehr“ braucht die Bundesliga mit ihren Nachwuchszentren wirklich nicht. So viel Selbstbewusstsein sollte sein.

 

Rainer Kalb

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