Adieu Hannover

Wenn denn alles normal läuft im deutschen Profifußball – und warum sollte das nicht der Fall sein?  - wird Bayern München Deutscher Meister und Hannover 96 steigt ab.

Michael Frontzeck,  einer der nicht gefeuerten, sondern zurückgetretenen Trainer, meinte, es gebe „letztlich zu viele Leute, die um Martin Kind herumschwirren, ihm ständig in den Ohren liegen.“

Die Analyse entbehrt nicht einer gewissen Ironie, hat Präsident Martin Kind seine Millionen doch mit Hörgeräten gemacht. Vielleicht war die Lautstärke ja doch zu hoch, um zwischen Störgeräuschen, Einflüsterern und Informanten unterscheiden zu können.

Natürlich hat Martin Kind sich große Verdienste um den Verein erworben, dessen Präsident er 1997 wurde, als der Klub in der dritten Liga krebste. Bundesligist ist er wieder seit 2002 und irgendwie gehörte Hannover 96 inzwischen dazu, trotz der „96“ im Namen nicht als Traditionsverein, immer irgendwie als graue Maus, nie schillernd. Deswegen werden die Tränen am letzten Spieltag keine Wassereimer füllen, sondern nur Kaffeetassen.

Denn die große Schwäche von Martin Kind ist seine Ungeduld und seine autokratische Menschenführung. Wie kann man einen Manager Jörg Schmadtke feuern, unter dessen Personalplanng Hannover in der Europa League gespielt hat? Wie kann man einem Dirk Dufner kündigen, aber dann noch die Personalplanung für die neue Saison machen lassen? Wie kann man hoffen, mit sechs Neuverpflichtungen in der Winterpause das Steuer noch herum zu reißen?

Damit ist der „neue“ Sportdirektor Martin Bader auch schon beschädigt, und bei Thomas Schaaf ist nach zehn Niederlagen in elf Spielen  gleichfalls der frühere Werder-Lack ab.

Kind aber hat nach dem steilen Aufstieg bis hin nach Europa der Realitätssinn verlassen. Statt auf stetige Entwicklung zu setzen, hat er einen Nebenkriegsschauplatz eröffnet und vehement die Aufhebung der 50+1-Regelung gefordert, um seinen Verein für Investoren (also hauptsächlich für sich selbst) zu öffnen, um „konkurrenzfähig“ mit den ganz Großen zu bleiben oder zu werden. Diese Sonder-Regelung hat Kind der Deutschen Fußball Liga abgetrotzt, indem ein Investor mehr als 50 Prozent halten darf, falls er 20 Jahre erhebliche Summen in den Verein gesteckt hat. 

Nur: Sie kommt zu spät. Der Trost: Kind kann 2017 nach einem Wiederaufstieg richtig zuschlagen. Die Betonung liegt auf Richtig!

 

Rainer Kalb

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