Das Kind und Panama

Der vor einigen Wochen neu gewählte FIFA-Präsident Gianni Infantino ist ein weltgewandter Mensch, der mit seinen 46 Jahren zwischen sechs und acht Sprachen beherrscht. So einer kann jonglieren, und wenn er jahrelang dem UEFA-Präsidenten Michel Platini unterstellt war, wird er das besonders gut können.

Jetzt ist er durch de Panama Papers ins Zwielicht geraten. Er habe, so der Verdacht, die Champions League in Südamerika zu billig verkauft.

Die Verteidigungslinie, es habe nur zwei Angebote gegeben und das bessere habe den Zuschlag erhalten, mag nachvollziehbar sein. Dennoch wirft sie einige Fragen auf.

Wenn die Rechte für 111.000 Dollar für das Territorium von Ecuador verkauft wurden, ist die Champions League dort wohl nicht viel wert. Wenn ein Zwischenhändler sie für das fast dreifache an einen Sender verkauft hat, stellt sich die Frage, weshalb die UEFA nicht selber mit dem Sender verhandelt hat, sondern eine Schweizer Marketing-Agentur  beauftragte, mit einem argentinischen Rechtehändler den Weiterverkauf nach Ecuador zu makeln.

Dann schwirrt Infantino in Beckenbauer’sche Dimensionen ab, der bekanntlich nach eigenem Bekunden alles „blind“ unterzeichnet hat. Es gebe 1000 Verträge, die seine, Infantinos, Unterschrift tragen; es sei alles zuvor von den Divisionen geprüft worden. Divisionen!  Tja, weshalb ist man Generalsekretär eines millionenschweren Verbandes? Um nichts mehr zu lesen? 

Wenn Otto Normalverbraucher oder Sonja Mustermann einen Vertrag über beispielsweise einen Ratenkredit unterzeichnen, lesen sie, falls sie verantwortungsbewusst handeln, schließlich auch das Kleingedruckte.

Die Leute, mit denen Infantino die UEFA-Verträge abgeschlossen hat, sind inzwischen wegen Korruption angeklagt und haben dem Schweiz-Italiener so indirekt den Aufstieg auf den FIFA-Thron ermöglicht. Infantino heißt übersetzt „das Kleinkind“. Wenn jemand mit 46 sich in Millionengeschäften noch kindisch oder kindlich verhält, ist das kein gutes Zeichen.

Giovanni Infantino ist, jenseits aller möglichen strafrechtlichen Vorwürfe, schon beschädigt, kaum dass er begonnen hat. Und das ist schade.

 

Rainer Kalb

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