Teufelchen Tuchel

Die Lage der Dinge war in Fußball-Deutschland am letzten Wochenende selten einfach. Dortmunds Trainer Thomas Tuchel, der eigentlich seinen Millionären Passwege, Umschaltspiel und Pressing beibringen soll, hatte sich zum Lautsprecher auch von Klassenprimus Bayern München aufgeschwungen. Er beklagte, dass minderbemittelte Vereine die Frechheit besitzen, auf dem Platz während 90 Minuten die Kreise der wahren Elite zu stören.

Nun mag Tuchel trotz seines jugendlichen Alters ja bereits auch ein Fußball-Weiser und nicht nur ein Trainer sein, aber dem Gegner, den alten Griechen Diogenes imitierend,  zuzurufen : « Geht uns aus der Sonne ! » ist schon starker Tobak.

20 Fouls könnte, so hat sich Tuchel vernehmen lassen, er ertragen. Also alle viereinhalb Minuten eins. Ist im Sinne des Spielflusses nachvollziehbar, aber im Sinne eines ausgeglichenen Spiels ?

Jeder wehrt sich, so gut er kann, und der eine muss die Regeln dazu mehr verletzen als der andere. Da sind taktische Fouls wohl angebrachter als brutale. Selbst die Bayern haben früher ja zu einer rustikaleren Spielweise als heutzutage gegriffen. Ältere Fans werden sich noch daran erinnern, wie Klaus Augenthaler (Bayern) einst den enteilenden Rudi Völler (Leverkusen) voin hinten ummähte, auf dem Platz bleiben durfte und sich später entschuldigte : « Ich kann doch nichts dafür, wenn der so schnell ist. » Aber das ist ein Vorfall aus den Kinderjahren von Tuchel, und niemand kann ihm vorwerfen, dies vergessen zu haben.

Vorwerfen allerdings muss man den Schiedsrichtern, wie gehorsam sie sich dem Wutausbruch von Teufelchen Tuchel gefügt haben. Zehn Elfmeter, vier Platzverweise – da haben einige Buntkittel wohl sehr aufmerksam beim Frühstück ihre Tageszeitung gelesen. In Hoffenheim lieferte der Direktor Profifußball Alexander Rosen prompt ein schlechtes Imitat, indem er den SC Freiburg attackierte.

Ironie der Geschichte : Fünf der zehn Elfmeter wurden verschossen. Vielleicht sollten Tuchel und sein Gefolge den Angestellten das Schießen von Elfmetern beibringen statt Mitbewerber madig zu machen und gegen sie zu polemisieren.

 

Rainer Kalb

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