Die Würfel sind gefallen

Uli Hoeneß heuchelt wenigstens nicht. Er nimmt, neun Spieltage vor Schluss, Glückwünsche zur Meisterschaft schon entgegen. 27 Punkte sind noch zu vergeben ; die Bayern haben 13 Punkte Vorsprung plus dank der Tordifferenz einen Sonderpunkt. Selbst wenn Leipzig und Dortmund alle Spiele gewinnen sollten : Glaubt jemand ernsthaft, die Bayern würden fünf von neun Spielen verlieren ?

In Darmstadt und Ingolstadt wird noch niemand die Glückwünsche zum Abstieg entgegen nehmen, doch die Situation ist ähnlich : Wer glaubt ernsthaft, Darmstadt könnte zwölf Punkte aufholen und Ingolstadt acht, um überhaupt den Relegationsplatz zu erreichen ? Die Betonung liegt auf dem« auf », nicht auf dem « holen ».

Fazit : Nach der Länderspielpause braucht die Bundesliga keinen Endspurt mehr, denn die Würfel sind gefallen. Sie kann es austrudeln lassen.  Natürlich werden Rechteinhaber und Marketing-Strategen uns nun den Ersatz als die wahre Spannung der Bundesliga verkaufen, den Kampf gegen Relegationsplatz 16 oder das Ringen um Platz sechs, der die Startberechtigung  in der Europa League garantiert. Das ist ein Bauerntrick ; die Brauereien nennen alkoholfreies Bier ja auch Bier.

Fakt ist : Die Schere zwischen arm und reich geht in der Bundesliga immer weiter auseinander, wie in der gesamten deutschen Gesellschaft ja auch. Das kann den Top-Klubs natürlich egal sein, aber nur so lange, bis der Fan beim Stichwort « Bundesliga » nicht mehr elektrisiert ist, sondern  gähnt – und zu Hause bleibt.

Der neue Verteilschlüssel der Fernseheinnahmen ist an sich vernünftig, fair und solidarisch. Das Problem sind die obszönen Einnahmen aus der Champions League – und in geringerem Maß aus der Europa League -, die den Topvereinen zusätzlich zufließen. Diese Gelder sind es ja, die es den Topvereinen ermöglichen, die Konkurrenz bei Transfers oder Gehältern immer wieder auszustechen.

Im Grunde müsste die Deutsche Fußball Liga Europapokal-Teilnehmer verpflichten, eine interne Einkommenssteuer zu zahlen, x Prozent ihrer europäischen Einnahmen an die Klubs abzugeben, die nicht an die Fleischtöpfe der UEFA herankommen. Deutschland zahlt ja auch an andere EU-Mitglieder, damit die nicht abgekoppelt werden.

Natürlich wird Karl-Heinz Rummenigge bei solch einem Gedanken waidwund aufjaulen und auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit verweisen, für die jeder Euro notwendig sei. Aber derselbe Rummenigge hat auch immer wieder sinngemäß erklärt, die Bundesliga sei das täglich Brot und die Champions League die Butter darauf. Was aber, wenn das Brot verschimmelt ? Oder die Fans das täglich Brot nicht mehr geben ?

Außerdem : Würde der FC Bayern einmal nicht Deutscher Meister würde ihm das viele Ausgaben ersparen. Er bräuchte keine Prämien zahlen und auch kein neues Briefpapier drucken lassen und das alte teuer entsorgen. Und die Stadt würde sich die Reinigung des Marienplatzes ersparen.

 

Rainer Kalb

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