Trainer - der neue Spielermarkt

In der hyper-kapitalistischen Welt des Profifußballs ragt nur noch der OGC (Olympische Gymnastik Club) Nizza wie ein eherner Obelisk in die Höhe des kategorischen Imperativs von Immanuel Kant. Frei varriert : Handle stets so, dass dein Tun dem Rest der Welt zur Handlungsanleitung dienen könnte. Nizza hat Lucien Favre eben nicht freigegeben, obwohl Dortmund eine irre Ablösesumme geboten hat, zusätzlich Gehalt, zusätzlich Abfindung für Tuchel. Nein, Nizza hat gesagt : Wir behalten Favre, weil in drei Wochen unser Training beginnt und wir Ende Juli die Qualifikation zur Champions League spielen müssen. 

Dass Spieler sich frei nach Bertold Brecht den als zynische Wahrheit gedachten Satz « Erst kommt der Ferrari, dann die Moral » als Leitmotiv nehmen, ist inzwischen dem blindesten Fan bekannt. Dass dieses die Ehrlichkeit verachtende Denken (« Verträge sind einzuhalten ») inzwischen auch die Trainergilde erfasst, wirft die Frage auf, ob es bei der Trainer-Ausbildung an der Hennes Weisweiler-Akademie in Köln (Gott hab ihn selig) auch Kurse in Ethik gibt oder es nur um das Arbeiten gegen den (Fuß)ball geht.  

Wobei, um bei Brecht zu bleiben : Die mit dem Messer, das man nicht sieht, sind die Manager. Und die Vereine und deren Fans, sie leiden. Auf den TSV München braucht in diesem Zusammenhang gar nicht eingegangen zu werden ; da waren ja die Manager nur Marionetten. Aber Jahn Regensburg : Entließ 2003 Aufstiegstrainer Günter Sebert ud stieg danach ab. 

2012 stieg Markus Weinzierl mit Regensburg in die 2. Liga auf, hatte aber eine Ausstiegsklausel für einen Bundesligisten im Vertrag. Er floh nach Augsburg, wo man allerdings gewiefter war, als der wieder mal sofort abgestiegene Zweitligist. Augsburg schrieb eine Ablösesumme in den Vertrag. Schalke zahlte dann vier Millionen für den aalglatten Egoisten, der zwar gehorsame Befehlempfänger führen kann, aber keine kantige Mannschaft, die auch mal widerspricht. 

Das gleicht dem Dortmunder Modell, wo Manager Watzke ja auch nicht mit Tuchel klar kam, für den Schalkes Heidel in Mainz nur Erfüllungsgehilfe war.   Leverkusen holte jetzt nach einigen Nasenstübern Regensburgs Trainer Heiko Herrlich, wodurch der Jahn, wenn nicht Neururer zu ihm kommen wird,  wahrscheinlich wieder absteigt.

Jetzt soll Schalke durch einen Herrn Tedeco gerettet werden, weil der Italiener ist und sein Name auf deutsch « der Deutsche » heißt. Was sollen da all die Tibulskis und Kuzorras sagen , die für Schalke noch auf Kohle und nicht für Kohle gearbeitet haben ?

Nein, das Problem ist nicht die neue,  junge Trainer-Generation, über die sich ein Udo Lattek im Grab umdrehen würde und ein Jupp Heynckes sich verzweifelt die Hände vor die Augen hält Das Problem sind die Manager, die nicht mehr den Kopf hinhalten, sondern  lieber das Projekt « Jugend forscht » unterstützen.

Es kann jeder denken über Herrn Schmidt was er mag. Nur dass er nach China ging statt in Europa zu bleiben beweist die Kurzsichtigkeit der Manager (Ablösesummen für Trainer) und die Geldgier der Trainer. Ein Laptop ersetzt keine Menschenführung und keine Moral.

 

Rainer Kalb

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