Herr der Sinne

Der Profifußball ist schon längst zu einem Zirkus verkommen. Momentan allerdings darf das staunende Publikum erleben, wie sich die größten Stars zu Clowns machen.  Aber gute Clowns werden ja auch im Zirkus gut bezahlt, um es untertreibend auszudrücken.

Da wäre zunächst Antony Modeste. Egal, ob « Tünn II. » (Tünn = kölsch für Toni ; der Zweite,  weil der erste Torwart Harald « Toni » Schumacher war), egal also ob er zum « Medizincheck » in China war oder nur, um sich die « Verhältnisse vor Ort » anzuschauen : Fakt ist, dass der Transfer nach China, Stand Dienstag vormittag, geplatzt ist. An Maßlosigkeit.

« Modeste » ist  außer dem Familiennamen des Stürmers eigentlich ein französisches Adjektiv und heißt auf deutsch « bescheiden ». Kolportierte elf Millionen Euro netto statt drei Millionen brutto hätten einem bescheidenen Menschen eigentlich reichen müssen, aber dann platzte der Deal. Weshalb, darüber gibt es zwei Varianten. Die eine besagt, der verkaufende Verein, also der 1. FC Köln, der rund 35 Millionen Euro geschnappt hätte, habe das Geld behalten und nicht auch noch die drei Berater des Bescheidenen bezahlen wollen. Das solle halt bitte der scheidende Bescheidene übernehmen. 

Die andere Variante geht so : Die Chinesen hätten die Ablöse so abstottern wollen, dass die Kölner nicht sicher waren, an ihr Geld zu kommen. So oder so : Gier geht vor Bescheidenheit.

Ein anderer Clown, zufälligerweise auch ein Filou, also ein durchtriebener Franzose, zufälligerweise gleichfalls deshalb wie Modeste erfolgreicher Torjäger, gehört noch Borussia Dortmund. Pierre-Emerick Aubameyang wird auch mit China als « Ersatz » für Modeste in Zusammenhang gebracht (leider doppelt so teuer), hofft selber aber wohl noch auf ein Angebot von Real Madrid (welches offensichtlich nicht kommt). England ist angeblich auch interessiert, aber das kann durchaus ein Berater-Gerücht sein. Was sollte die Premier-League mit einem filigranen Franzosen ?

Stellt sich also die Frage, ob die Clowns oder die Vereinsmanager noch Herr ihrer Sinne sind. Oder ob sich nicht in diesen bewegten Transferzeiten die Strippenzieher, also die Einflüsterer, also die Berater die Taschen füllen. Stellt sich die Frage, weshalb DFB und DFL überhaupt Transferzeiten bis zum 31. August akzeptieren, wo doch die Bundesliga schon am 18. August beginnt.

Eigentlich hätten die Zirkuspferde – also das zahlende Publikum – das Recht, schon am 1. Spieltag zu wissen, auf welche Clowns sie sich einlassen. Aber wer kümmert sich schon um Pferde außer Milliardären und Metzgereien ? 

 

Rainer Kalb

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