Der Deal

Als vor Jahren Sportartikelhersteller Nike dem DFB ein unmoralisches Angebt machte, um mit –zig Millionen mehr adidas als Ausrüster abzulösen, lehnte der Verband empört ab. Man bleibe der Firma, mit deren Hilfe 1954 die Weltmeisterschaft 1954 gewonnen worden sei, treu.

Jetzt kegelt der DFB die Firma, mit deren Hilfe er 1974, 1990 und 2014 Weltmeister geworden ist, für eine Baggerschaufel voller Euros mehr aus dem Hermann Neuberger-Haus, der Verbandszentrale, hinaus.

Man muss das nicht verwerflich finden; eine Geschäftsbeziehung ist keine kirchliche Ehe. Und es gibt ja Fußballer die ihren (Fußball)Partner sogar noch vor Vertragsende verlassen – nur für eine Handvoll Euro mehr.

Nachdenklich stimmt etwas anderes. DFB-Präsident Reinhard Grindel hat bei der Verabschiedung von Mercedes und der Hinwendung zu VW sinngemäß erklärt, jetzt täten sich zwei zusammen, die in der Vergangenheit jeder auf seine Art Fehler begangen hätten und nun beide in Zukunft jeder in seinem Bereich einen Neuanfang versuchen werde.

Schön gesagt. Der DFB kann die Millionen aus der Baggerschaufel bestimmt gut gebrauchen, um für finanzielle Forderungen aus dem Sommermärchen aufzukommen, das sich im Nachhinein zum Gruselkrimi entwickelt. Und auch der unendlichen Geschichte um die Kostenexplosion beim immer noch nur auf dem Reißbrett stehenden Bau der „Akademie“ lässt sich gegenüber den Delegierten  so noch eine versöhnliche Variante abgewinnen.

VW verspricht sich wahrscheinlich angesichts einer kürzlich veröffentlichten Umfrage, der zu Folge sich 80 Prozent der Deutschen mehr oder weniger intensiv für Fußball interessieren, dass mit zu erwartenden Erfolgen der Männer- und Frauen-Nationalmannschaften auch das Image des Hauptsponsors positiv eingefärbt wird und die notorischen Nörgler in Vergessenheit geraten.

So weit sind beide auf der strahlenden Gewinnerseite. Doch die Medaille hat auch eine dunkle Kehrseite. Der DFB betont bei jeder sich bietenden Gelegenheit gebetsmühlenartig seine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Hätte er seinen neuen Partner dann vor Vertragsunterzeichnung nicht eindringlich bitten müssen, auch er möge dieser nachkommen, ehe er mit der Nationalmannschaft als Partner prahlt? Und hätte VW nicht für jeden betrogenen Kunden einen Fingerhut voll Euro in die Hand nehmen können, ehe der Schaufelbagger seine Schaufel auskippt? Merke: Glaubwürdigkeit lässt sich nicht kaufen, auch nicht, wenn die DFB-Angestellten demnächst Golf nicht nur spielen, sondern auch fahren sollten.

Eine Frage ist in diesem Zusammenhang noch gar nicht gestellt worden. Wer hält eigentlich die Markenrechte an den Sternen auf den Trikots des Deutschen Fußball-Bundes?

 

Rainer Kalb

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