Melkkuh

Seit dem letzten Wochenende geht es im deutschen Profifußball wieder um Punkte.

Was dem Fan schon vor Monaten mitgeteilt wurde, erschien damals noch wie ferne Zukunft und graue Theorie. Jetzt ist es schurige Realität und schmerzende Praxis. Fußball zu sehen wird nicht nur für den Stadionbesucher teurer, sondern auch für den TV-Konsumenten. Die Gelder, welche die Bewegtbild-Inhaber der DFL in den Rachen werfen, werden immer mehr. Und die Zeche zahlt der Kunde. Weniger Spiele sid bei den einzelnen Sendern zu sehen (Sky!), zusätzliche Abo-Gebühren werden bei neuen Mitspielern fällig. Kostenpflichtige TV-Sender und Internetportale halten den Fan wohl für eine nie ermattende Melkkuh.

Konkret: Am Wochenende startete die 2. Bundesliga. Das Montagsspiel auf Sport 1 gibt es nicht mehr.  Sky hat die gesamte 2. Liga geschluckt. Aber Sky hat dafür nicht mehr die gesamte Bundesliga. 40 Spiele (30 Mal freitags, fünf Mal sonntags mittags (13.30 Uhr), fünf Mal montags) werden bei Eurosport 2 übertragen – nur im Internet. Wer’s auf dem Fernseher sehen will, muss sich noch ein Zusatzgerät kaufen. Und gratis ist Eurosport 2 im Gegensatz zu Eurosport natürlich auch nicht. Nach dem Frühbucherrabatt kosten die 40 Spiele, die es dann wegen des Ligastartes am 18. August ja schon nicht mehr sind,  ab dem 1. September 60 Euro für die Saison. Das macht 1,50 Euro pro Spiel! Übrigens: Davon, dass Sky wegen des Wegfalls von 40 Partien – immerhin rund 13 Prozent der 306 Begegnungen in einer Saison – die Abo-Preise entsprechend senken wird, ist noch nichts bekannt.

Für die, die sich mit Zusammenfassungen begnügen, geht es noch vier Jahre lang im alten Stil weiter (Sportschau, Sportstudio, sonntags die dritten Programme). Wer nicht auf die Sportschau warten will, kann sich schon ab 18 Uhr bei DAZN – auch ein Internetportal – die Zusammenfassung ansehen. Kostet, für 45 Minuten Zeitgewinn, nur knapp zehn Euro im Monat.

DAZN steigt erst im nächsten Jahr groß ein, live und zum Teil auch mit deutschen Spielen exklusiv in der Champions League ein. So wird anvisiert, in fünf Jahren etwa so viele Abonnenten zu haben wie SKY jetzt, also rund fünf Millionen. Die Bundesliga ist da nur eine Aufwärmphase.

Die Pay-Anbieter sind also grenzenlos optimistisch; Sky meldet einen Zuwachs von 300.000 Abos in der letzten Saison. DFL-Geschäftsführer Christian Seifert will deshalb die Rekordeinnahmen von 1,5 Milliarden Euro/Saison für die nächsten vier Jahre in der kommenden Periode noch einmal steigern. Es wird spannend sein, zu sehen, wie lange der Dukatenesel Fan diese noch spuckt oder wann der Profifußball an seinem eigenen Geld erstickt.

 

Rainer Kalb

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Gegründet wurden die LIPPEFOHLEN am Freitag, 11. Juli 2008 und sind seitdem unter der Fanclubnummer (BFC) 0853 bei Borussia Mönchengladbach registriert. Derzeit treffen sich 110 Mitglieder im Alter von 0-82 Jahren zu Stammtischen oder Fahrten in den Borussia Park.

Weiterhin werden regelmäßig Spiele im TV geschaut und einmal im Jahr findet das große Sommerfest / Saisonabschlussfest statt.

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