Pariser Rassismus

Frankreichs Fußball macht von sich reden. Nein, nicht als Weltmeister von 1998 und 2018. Nein, nicht als ein Herd von Korruption unter Tapie als Präsident von Marseille in den 90er Jahren. Nein, nicht als Seelenverkäufer des einheimischen Spitzenfußballs : Monaco gehört einem russischen Oligarchen, Bordeaux einem amerikanischen Investement-Fonds, Paris Saint Germain Katar.

Der Fußball Frankreichs, der einstigen und vermeintlich auch heute noch Grande Nation, die gerade mit so viel Pomp den Waffenstillstand des 11. November 1918 begangen hat, steht unter dem Verdacht des Rassismus.

2011 wurde der Verband erschüttert, als durch investigativen Journalismus öffentlich wurde, dass innerhalb der für die U19 bis U15 Verantwortlichen der Nationalmannschaften ernsthaft diskutiert wurde, ob nicht eine « Quotenregelung » angebracht sei. Das Problem des Verbandes : Alle Angehörigen früherer Kolonien und deren Nachkommen haben das Recht auf einen französischen Pass und dürfen deshalb bei Länderspielen eingesetzt werden. Das wurde manchen « weißen » Franzosen im Verband zu viel.

Der Skandal um Rassismus wurde erstickt. Jetzt aber wurde, wieder durch investigativen Journalismus, eine noch perfidere Strategie bei Paris St. Germain enthüllt. Der dank ausländischen Geldes Dauermeister und Champions League-Teilnehmer hat in seiner Scouting-Abteilung seit 2013 bis 2018 ein Formblatt eingeführt, in dem neben den fußballerischen Fähigkeiten, Entwicklungsprognosen eines 13-Jährigen (« wird ein guter Innenverteidiger, wenn er noch um 50 Zentimeter wächst ») auch die ethnische Herkunft erfasst wird. PSG wollte wissen, ob das Talent Franzose sei, Nordafrikaner (Tunesien, Marokko, Algerien ), französische Überseegebiete (Guadeloupe, La Réunion, Martinique) oder Schwarzafrika.

Die Talentspäher für den Großraum Paris sollen laut der Enthüllungsplattform Football-Leaks folgende Kürzel für Talente benutzt haben : BC (blanc/weiß), MS (Mischling), BK (black), BR (Araber/Nordafrika) AS (Asiate).

Sportministerium und Integrationsministerium verlangen Aufklärung. Eine solche Diskriminierung ist in Frankreich strafbar. Sie könnte mit bis zu 300.000 Euro und fünf Jahren Gefängnis bestraft werden. Da Frankreich im letzten Jahrtausend mehr Kolonien besaß als Deutschland, ist der Umgang mit dieser Art von Diskriminierung natürlich auch sensibler.

Die Führungsspitze von Paris St. Germain – also deren Hoeneß und Rummenigge – will vom Unwesen ihrer Talentspäher natürlich nie etwas gewusst haben. Sie und die meisten Sportdirektoren oder Präsidenten der Vereine im Lande betonen wie aus einem Mund und mit breiter Brust : « Wir wären doch bescheuert, wenn wir einen Diamanten wegen seiner Hautfarbe nicht kaufen würden. »

Weiß man's ? Bei der AFD stehen schwarze Diamanten wie Boateng auf der Abschussliste und in Deutschland das einst « schwarze Gold » Steinkohle – aus anderen, vernünftigen Gründen - sowieso. Und wenn Özil nur die Spitze einer Eiszeit und eines Eisbergs auch in Deutschland gewesen wäre ?

 

Rainer Kalb

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