Tuchels trister Titel

Eigentlich hätte Paris St. Germain schon am 30. Spieltag französischer Meister werden können. Doch dann patzte das Starensemble unerwarteterweise drei Mal, und so war die Messe erst am Ostersonntag gelesen.

Das Spiel gegen Monaco (3:1) war aus mehreren Gründen eigentümlich. Weil Verfolger Lille nachmittags nur Unentschieden gespielt hatte, war PSG fünf Spieltage vor Schluss schon Meister, ehe die Partie angepfiffen wurde. Die katarischen Eigentümer hatten zugestimmt, dass die Mannschaft ausnahmsweise mit Trikots auflaufen durfte, die die Türme von der Kirche Notre Dame zeigten, die am Montag durch ein Feuer weitgehend beschädigt worden war, statt für die Fluggesellschaft ihres Landes (Fly Emirates) zu werben.

Neymar feierte nach dreimonatiger Verletzungspause seine Rückkehr und Kylian Mbappé schoss seine Tore 28,29,30.  Allein diese beiden Namen verdeutlichen, weshalb der sechste Titel seit 2013 – nur 2017 durchbrach Monaco die Alleinherrschaft – eher achselzuckend zur Kenntnis genommen wurde.

Und so sind sich Fans, Medien und teils auch die Verantwortlichen unsicher in der Beurteilung der Arbeit von Trainer Thomas Tuchel. Der Vertrag des Deutschen wurde zwar bis 2021 verlängert, aber eine Option auf 2022 erhielt der ehemalige Coach von Mainz und Dortmund nicht. Zu selbstverständlich ist angesichts des Spielermaterials der Gewinn des nationalen  Titels. Und wenn Tuchel am Samstag gegen Rennes nicht auch den französischen Pokal gewinnt, werden die Bosse 2019 wohl als ein verlorenes Jahr betrachten.

Denn Neymar und Mbappé waren schließlich nicht an die Seine gelockt worden, Tuchel nicht verpflichtet worden um französischer Meister zu werden, sondern um die Champions League zu gewinnen. Da ist PSG aber – wie in den zwei Jahren zuvor – auch unter Tuchel im Achtelfinale gescheitert. 

Wie wird es weitergehen? Tuchel ist seit seiner Ankunft mit Sportdirektor Antero Henrique über Kreuz. Er wirft dem Portugiesen vor, seine Kaderplanung zu Saisonbeginn unterlaufen zu haben, indem Henrique nicht Tuchels Wunschspieler, sondern ihm genehme aus dem südeuropäischen Dunstkreis geholt habe.

Wäre PSG in der Champions League erfolgreicher gewesen, wäre der Machtkampf wohl schon entschieden. Mit Arsène Wenger gab es schon Kontakt. Der Elsässer, der auch fließend deutsch spricht, nimmt sich nach Jahrzehnten bei Arsenal eine Auszeit. So aber ist der Machtkampf noch eine Hängepartie.

Die Beobachter rechnen Tuchel hoch an, dass er niemanden bevorzugt. Julian Draxler, immerhin deutscher Nationalspieler, findet sich meist auf der Ersatzbank wieder. Und Kylian Mbappé wurde während der Saison für ein Spiel auf die Bank gesetzt und zu 180.000 Euro Geldstrafe verurteilt, weil er drei Minuten zu spät zu einer Mannschaftssitzung erschienen war.

Ach so: Ex-Bayern Spieler Juan Bernat hat bislang in 21 Spielen 1556 Minuten auf dem Feld gestanden und ein Tor erzielt. Er war ja in München umstritten gewesen.

 

Rainer Kalb

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