Kegelergebnisse

Die Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft bietet bisher ansehnlichen Fußball, ist vom Zuschauerzuspruch und vom Medieninteresse her ein Erfolg. Trotzdem gibt es einen Wermutstropfen. USA – Thailand 13:0, Jamaika – Italien 0:5, Schweden – Thailand 5:1, Frankreich – Südkorea 4:0, Deutschland – Südafrika 4:0. Solche Kegelergebnisse sind einer Weltmeisterschaft unwürdig. So muss die Frage gestellt werden, ob eine WM der Frauen mit 24 Teilnehmern sinnvoll  ist? Die eindeutige Antwort heißt : Nein.

Die Geldeintreiber der FIFA mögen das anders sehen. Sie agumentieren heuchlerisch mit sportlichen Argumenten, nur so könnten die schwächeren Länder lernen. Aber eine WM sollte nicht zu einer Fortbildungsveranstaltung verkommen. Eine WM steht nicht unter dem olympischen Motto « Dabei sein ist alles ».

Anders ist das beispielweise bei der EM-Qualifikation. An einer Qualifikation darf jedes Land eines Kontinents teilnehmen, auch wenn es, wie bei den Männern, zu einem 8:0 zwischen Deutschland und Estland kommt. Aber bei einer Weltmeisterschaft ?

Die FIFA sollte sich ein Beispiel an der UEFA-Champions League nehmen, in deren Hymne es heißt : « Sie sind die Besten – die Champions ! » Aber bei einer Frauen-WM mit 24, da muss es, pardon, zwangsweise Fallobst geben.

Diese Aufblähung ist sportlich nicht gerechtfertigt, sondern nur kommerziellen und vor allem sportpolitischen Gründen geschuldet. Noch jeder Präsident(schaftskandidat) hat sich vor allem in Asien und Afrika Wahlstimmen erkauft, in dem er die Teilnehmerplätze der entsprechenden Kontinente bei Weltmeisterschaften erhöht und so die Turniere bis zur Unkenntlichkeit aufgebläht hat.

Das nächste Unheil ist schließlich bereits beschlossen : Die Männer-WM mit 48 Teilnehmern. Das wird eine Doublette der Frauen-WM. Die FIFA hat 211 Mitgliedsverbände ; 48 machen also 22,7 Prozent, mehr als ein Fünftel, aus. Jeder kann sich vorstellen, wie spannend dann die Qualifikation wird. Auch jetzt, bei der Frauen-WM, rutschen drei Dritte einer Vierer-Gruppe ins Achtelfinale. Wie lächerlich !

FIFA-Präsident Gianni Infantino allerdings setzte unlängst der Lächerlichkeit die Krone auf beziehungsweise schlug dem Fass den Boden aus – je nach Sichtweise. Will man den König anbeten oder blickt man in einen Abgrund ? Infantino schlug ernsthaft vor, eine Frauen-Klub-WM sowie eine Weltliga für Frauen-Nationalmannschaften einzurichten. Mal abgesehen davon, wo die oft noch im Beruf oder Studium stehenden Frauen die Zeit, die Vereine oder Verbände das Geld für Reise- und Aufenthaltskosten hernehmen sollen : Infantino ist mit demselben Vorschlag bei den Männern krachend gescheitert und dient ihn jetzt den Frauen an. Das nenne ich Respekt.

Respektvoller wäre es gewesen, die FIFA-Schleusen zu öffnen und den Frauen mehr Prämien zu zahlen als die jetzt ausgelobten 30 Millionen Euro. Die Männer haben 2018 zum Vergleich rund 450 Millionen kassiert. Weniger Sponsoreneinnahmen ? Die FIFA ist doch angeblich reich !

Respektvoll wäre es auch gewesen, die Frauen wenigstens vier Wochen lang als einsamen Leuchtturm in der Welt stehen zu lassen. Stattdessen U21-EM, Copa America, Gold-Cup – alles Konkurrenzveranstaltungen der Männer. So viel zum Respekt.

Im frei empfangbaren Fernsehen gibt es zur Zeit mehr Live-Fußball-Übertragungen als zu Bundesliga-Zeiten. Irgendetwas stimmt da nicht.

 

Rainer Kalb

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