Ehre oder Amt?

Sorry, pardon, Entschuldigung – aber die UEFA macht sich lächerlich. In dieser Woche werden wieder Europapokalspiele ausgetragen. Da ist das Gelächter über eine Entscheidung dieser Union der europäischen Fußballverbände noch nicht verstummt.

Der FC Barcelona, der vor einiger Zeit weit über 200 Millionen Euro von Paris kassiert hat, als der Südamerikaner Neymar wechseln durfte, wurde jetzt zu einer Strafe von 300 (dreihundert) Euro verurteilt, weil er dem Franzosen Antoine Griezmann (Atletico Madrid) vor der Eröffnung des Sommer-Transferfensters einen Vertrag angeboten hat. Grietmann sagte bei einer Ausstiegsklausel für 120 Millionen « Ja ». Hätte Barcelona den offiziellen Verkaufstag am 1. Juli abgewartet, hätte Griezmann 200 Millionen gekostet.

Die Trickserei des Vereins ist nachvollziehbar und verständlich, wenn es um 80 Millionen Euro geht. Die Strafe der UEFA für den Regelverstoß – noch einmal : 300 Euro, und da ist keine Null vergessen ! - bleibt lächerlich.

Nun ist Deutschland nach dem Ausscheiden von Reinhard Grindel wegen einer Uhr – auch Karl-Heinz Rummenigge hat mal zwei geschmuggelt, sich aber nicht schenken lassen – weder im Weltverband FIFA noch in der europäischen Abteilung UEFA vertreten. Der neue DFB-Präsident Fritz Keller macht nicht in Kartoffeln, wie einer seiner Vorgänger Egdius Braun, sondern in Trauben. Es ist auch nicht bekannt, ob der Freiburger so jähzornig werden kann wie der Aachener, oder ob der Rebensaft ihn eher besänftigt. Bekannt ist nur, dass der Freiburger lieber den Zug nach Frankfurt nehmen wird als das Auto. Das ist grundsätzlich lobenswert, stellt die Mitarbeiter in der DFB-Zentrale aber vor Probleme. Bekanntlich sind die Fahrpläne der Bahn inzwischen nur noch Vorschläge, aber keine Realität mehr.

Angesichts der Zugverbindungen aus Freiburg zieht es Keller nicht in die Welt hinaus. Die Diäten beim DFB reichen ihm. International soll der Polyglotte, in Poing bei München beheimatete Jurist Rainer Koch das Aushängeschild des DFB werden. Das wäre eine gute Aufgabenteilung. Der eine muss sich, trotz all seiner Erfahrung mit der Vereinsarbeit beim SC Freiburg, einarbeiten. Der andere bringt seine Erfahrung aus der Mitarbeit in diversen UEFA-Kommissionen mit. Und wenn der größte Einzel-Sportverband der Welt nicht in der FIFA vertreten ist, spielt das im Infantino-Imperium auch keine Rolle. Besser, nicht dabei zu sein. In der UEFA spielt die Musik.

Und da hat der DFB einiges anzumahnen. Reform der Europapokal-Wettbewerbe, Nations League, keine Testspiele mehr, Vereine gegen Verbände, DFL gegen DFB, wo bleiben die Amateure, wo gehören die Frauen hin ? Keller und Koch, da kommt einige Arbeit auf Euch zu.

Vor einigen Jahren hat der DFB-Bundestag auf einer Versammlung T-Shirts verteilt, auf denen stand : « Ehre statt Amt ». Wer, außer baldigen Pensionären oder betuchten Winzern und Hoteliers, kann sich die « Ehre » noch leisten ? Was, wenn nur noch « Hauptagestellte » den Kreisliga-Fußball organisieren sollen ?

Keller und Koch stehen vor großen Aufgaben. Um deren Bewältigung sind sie nicht zu beneiden. Hoffentlich rollen sie den Stein über den Berg, und er rollt nicht kurz vor dem Gipfel wie beim Mythos von Sisyphos immer wieder auf sie zurück.

 

Rainer Kalb

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