Es gibt im Fußball viele unsinnige Wettbewerbe, die keinen sportlichen Wert haben, sondern nur der Geldmacherei dienen. Dazu gehören « Einladungsturniere » im Sommer, dazu gehören « Freundschafts-Länderspiele » in leeren Stadien, die lediglich dazu dienen, an das Fernseh-Geld zu kommen. Am dreistesten aber treibt es die FIFA mit ihrer Klub-WM.
Diese Quark-Veranstaltung, an der lächerlicherweise auch der FC Bayern als Champions-League-Sieger teilnimmt, sollte eigentlich am Montag beginnen. Mit einem Qualifikationsspiel. Denn es gibt sieben Teilnehmer – sechs Kontinente (Europa, Afrika, Asien, Südamerika, Nord/Mittelamerika, Ozeanien), ein Gastgeber (Katar), wer sonst. Das ist an sich schon einmal Quatsch. Wenn, dann sollte eine Einladungskarte an einen achten Verein vergeben werden. Dann wäre ein wirklicher Pokalmodus möglich.
Jetzt aber sollte Auckland City (Neuseeland) am Montag gegen Al Duhail (Gastgeber Katar) spielen. Doch Auckland sagte wegen Corona ab. Da waren's nur noch sechs.
Ohne die « kleinen Negerlein » (Kinderlied) diffamieren oder rassistisch beleidigen zu wollen : Was soll das ? Da müssen die Bayern erst im « Halbfinale » antreten, gegen Afrika-Meister Al Ahli oder Gastgeber Al Duhail, die ein « Viertelfinale » aus sechs bestreiten müssen. So viel zum Rassismus im Weltfußball.
Im Endspiel winkt dann – wer denn sonst ? - der Vertreter aus Brasilien, SE Palmeiras (Sao Paulo). Deren Spieler haben hemmungslos ohne Masken mit Fans am Wochenende den 1:0-Sieg in der südamerikanischen Champions League gefeiert und sich dann gleich in den Flieger nach Katar gesetzt. Vielleicht sollten Flick und Co. doch nur eine B-Mannschaft auf's Feld schicken, um andere Ambitionen nicht zu schmälern. Denn was ist diese Kub-WM ? Nichts als ein Witz.
Eine Europameisterschaft macht trotz eines vereinten Europas ihren Sinn. Es ist schön, trotz Europa noch Nationalmannschaften aus Spanien, Portugal, Italien, Frankreich, Deutschland und so weiter zu sehen. Wie reich wären die USA an (sehr) guten Fußballern, wenn jeder Staat eine eigene Nationalelf haben dürfte ? Wie arm an Fußball wären die Vereinigten Staaten von Europa ?
Der FC Bayern hat natürlich mannigfaltige Vielfalt, weshalb Jogi Löw schließlich kaum noch vorbei schaut. Welchen Deutschen soll er für seine Nationalmannschaft noch entdecken ? Aber Klub-Weltmeister zu werden ? Das ist kein Ziel. Da kannst Du, wie einst Jürgen Klinsmann, nur in die Tonne treten. Oder eben mit einer C-Mannschaft die Millionen abschlabbbern.
FIFA-Präsident Gianni Infantino – auf schlecht deutsch mit « Kindskopf » übersetzt – plant schon eine Klub-WM mit 24 Mannschaften. Dann spielt mal schön.
Rainer Kalb