James Klinsmann

Wer es bislang noch nicht wusste, der kann es jetzt nicht mehr ignorieren. Jürgen Klinsmann ist der James Bond des Fußballs. Als 1983 der 007-Film « Sag niemals nie » in die Kinos kam, war Klinsmann 19 Lenze jung. Heute erkärt er als 55-Jähriger den deutschen Sonntagszeitungen : « Ich sage niemals nie. »

Wohl wahr. Der einstige Weltklasse-Stürmer, der sein bestes von 108 Länderspielen wahrscheinlich bei der WM 1990 in Italien im Achtelfinale gegen die Niederlande bestritt, hat sich zu einem Defensiv-Freak gewandelt, der « Katsche » Schwarzenbeck und Bundestrainer-Vor-Vor-Vor-Gänger Berti Vogts alle Ehre macht. Wobei der Terrier Vogts als Trainer sogar hat offensiv spielen lassen.

In Frankreich erinnert man sich an Klinsmann als Spieler vom AS Monaco. Und da es dort ein engeres Verhältnis zu den wenigen Sportjournalisten im Fürstentum gab als in Deutschland, ist ein Urteil bemerkenswert : « Klinsmann ist zu intelligent, um nur auf ein Spielfeld zu schauen. Eigentlich hätte er eine Rolle wie Oliver Bierhoff verdient. » Sagt Xavier Barret, TV-Kommentator von zahlreichen Bundesliga-Partien, die in Frankreich übertragen werden.

Die Trainer-Karriere von Klinsmann bleibt bizarr. Als Spieler zog er – zunächst schwäbisch-bodenständig – von den Stuttgarter Kickers über den VfB in die weite Welt hinaus. Dort hin drängte es ihn auch, als er mit der Nationalmannschaft beim inzwischen sprichwörtlichen « Sommermärchen » 2006 WM-Dritter wurde. Aus den USA wurde « Grinsi-Klinsi » 2004 losgeeist, blieb bis eben 2006. Seitdem ist sein ehemaliger Assisten « Yogi » Löw im Amt – und der Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff. Ewigkeiten, verglichen mit Klinsmann. Unstetigkeit ist eines seiner Merkmale, Grenzen überschreiten zu wollen auch.

Wer erinnert sich nicht an die Buddha-Figuren, die er 2008/09 als Trainer des FC Bayern München aufstellen ließ ? Davon hat er als Hertha-Trainer bislang die Finger gelassen. Stattdessen : Bedingungslose, erfolglose Defensive gegen die Bayern, aber offensive Parolen. Mit dem Geld des neuen Sponsors im Rücken soll in drei bis fünf Jahren die Champions League angepeilt werden. Erfahrungsgemäß dürfte der Trainer dann nicht mehr Klinsmann heißen. Auch das Gesicht von James Bond wechselt bekanntlich in schöner Regelmäßigkeit.

Bevor die Träume, mit Hauptstadtvereinen wie Madrid oder Paris gleich zu ziehen, wahr werden, gilt es, sich erst einmal am Samstag in Wolfsburg aus dem Tabellenkeller zu strampeln. Kann Klinsi schaffen, denn jetzt hat er schließlich die Zeit, seine Mannschaft gründlich auf ein Fußballspiel und nicht auf Maurerarbeiten, die sich als Pfusch am Bau enttarnen, vorzubereiten. Zur Erinnerung : Vor dem Bayern-Spiel musste er viel Energie vergeuden, heraus zu finden, in welcher Schublade in seinem «Häuschen » in Kalifornien die Lizenzunterlagen versteckt waren, die der DFB plötzlich verlangte, um ihm zu erlauben, als Übungsleiter zu arbeiten.

Klinsmann hatte die Lizenz zum Trainieren als verdienter Nationalspieler in einem Schnelldurchgang erworben. Kein Wunder, dass man solch einen Wisch und sein Versteck schon mal vergisst.

 

Rainer Kalb

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