Schmalhans wird nicht Küchenmeister

An die DFL, Herrn Seifert

Monsieur le Président,

ich schreibe einen Brief, 

den Sie vielleicht gar lesen.

Es ist lang her gewesen,

dass ich so dankbar war.

 

Sie haben es geschafft, 

die gier'gen Klubs zu drücken,

kein Fan muss sich mehr bücken,

das Portemonnaie nicht zücken,

Monsieur le Président.

 

Ich muss nur eins noch sagen,

auch wenn Sie mich nicht fragen,

Monsieur le Président,

ich will ganz einfach danken,

dass Sie Fußball erhalten

als Volkssport, Président.

 

 

Ab 2021 erhält jeder der 36 Profivereine der 1. und 2. Liga im Schnitt 1,66 Millionen weniger aus den Fernsehverträgen als in der laufenden Periode. Das ist, ehrlich gesagt, ein Klacks, bei immer noch 1,1 Milliarden, die zu verteilen sind. Wer diese 1,66 Millionen bei diesem zeitlichen Vorlauf nicht einsparen kann, hat keine seriösen Kaufleute im Vorstand sitzen.

Die Herren Profis verzichten schon in diesen Corona-Tagen mehr oder weniger freiwillig auf einiges von dem ihnen eigentlich zustehenden Gehalt. Sie werden in Zukunft den Gürtel gezwungenermaßen enger schnallen müssen – auch die, die ihrem Verein das Geld nur gestundet haben. Das braucht niemand zu bedauern. Schmalhans wird trotz der Kürzung nicht Küchenmeister in den Fußballer-Haushalten. Und wenn die ganze Wirtschaft eingebremst wird, kann ein Sturz der Transfersummen auch nicht schaden. Vielleicht triumphiert ja wieder die Vernunft über die Gier.

In Frankreich erhalten die Profivereine demnächst knapp 800 Millionen Euro. Da können sich die 1,1 Milliarden, die Seifert trotz alledem rausgepresst hat, noch sehr gut sehen lassen. Und auch in England dürften die Bäume nicht mehr in den Himmel wachsen.

Heute steht wieder der Verteilungskampf um den neuen Kuchen an. Die Bayern und Dortmund werden wieder den Großteil fordern mit dem Verweis auf die « internationale Wettbewerbsfähigkeit ». Aber das ist Quatsch. Ist Chelsea in der Champions League gegen die Bayern nicht quasi schon rausgeflogen ? Stehen mit Olympique Lyon und Paris St. Germain nicht auch noch zwei französische Vereine in der Königsklasse ?

Nein, die Bundesliga wird nur dann wieder interessanter, wenn die Top-Vereine, die sowieso zusätzlich in der Champions League das Geld nur so scheffeln wie Dagobert Duck in Entenhausen, wenn sie auf Einnahmen aus dem TV-Topf der Bundesliga ein wenig mehr verzichten. Natürlich muss sich Leistung lohnen, natürlich hatten Dortmund und Leipzig in dieser Saison einen Kader, der den Bayern hätte Paroli bieten können oder müssen, aber wenn man ansonsten nur von armen Schluckern umgeben ist, wie soll dann ein spannender und fairer Wettbewerb entstehen ?

Erstmals seit 2002 steigen die TV-Einnahmen nicht mehr. Bleibt nur zu hoffen, dass die Klubs das Loch nicht durch höhere Eintrittspreise kompensieren wollen. Dann nämlich würden sie – und nicht die Medien oder die Deutsche Fußball Liga (DFL) – den Volkssport Fußball zerstören. Denn die Zuschauer, die zu Hause bleiben mussten, müssen auch erst einmal wieder zurück gewonnen werden.

 

Rainer Kalb

Zufallsbild

Keine Bilder!

Über uns

Gegründet wurden die LIPPEFOHLEN am Freitag, 11. Juli 2008 und sind seitdem unter der Fanclubnummer (BFC) 0853 bei Borussia Mönchengladbach registriert. Derzeit treffen sich 110 Mitglieder im Alter von 0-82 Jahren zu Stammtischen oder Fahrten in den Borussia Park.

Weiterhin werden regelmäßig Spiele im TV geschaut und einmal im Jahr findet das große Sommerfest / Saisonabschlussfest statt.

Mehr unter: Über uns

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.