Auf nach Bahia zu Maria!

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, und die Zeit rast. In 18 Monaten beginnt die Weltmeisterschaft in Brasilien, in sechs Monaten der Testlauf, genannt Konföderationen-Cup.

Vielleicht hat FIFA-Präsident Sepp Blatter sich ja an seine Jugendjahre erinnert. 1948 wurde ein Erfolgsschlager geschrieben, der „Maria aus Bahia“ hieß. Jetzt tanzt Blatter auf der Bühne in Bahia. Nur 50 Meter vom Strand entfernt werden im Dezember 2013 die WM-Gruppen ausgelost. Die Gaukler sind in Brasilien angekommen.
Ja, auf Show versteht der alte Waliser sich. So wurden einer Reisegruppe von eingeladenen Journalisten die Stadien präsentiert, in denen im Sommer der Konföderationen-Cup gespielt werden soll. Am beeindruckendsten waren im mythischen Maracana-Stadion in Rio die Fußabdrücke von Pele, Zico, Ronaldo. Als einer der wenigen Ausländer hat übrigens Franz Beckenbauer seine Spuren im Zement hinterlassen dürfen. Und ein gewisser Alcides Ghiggia.
Der Rechtsaußen hatte 1950, als die WM noch in Gruppenspielen entschieden wurde, vor 200.000 Zuschauern im Maracana in der 79. Minute das 2:1 für Uruguay erzielt. Es gab Selbstmorde aus Verzweiflung. Bei einem Unentschieden wäre Brasilien Weltmeister gewesen.
2014 sind nur noch 79.000 Fans zugelassen, aber die müssen für ihre „Exklusivität“ wahnsinnige Preise entrichten. Die billigste Kategorie beträgt so um die 40 Euro, aber die ist nur für Brasilianer zugelassen.
Südafrika war billiger. Und Europäer werden deutlich höher zur Kasse gebeten; Kategorie vier ausgeschlossen.
Blatter vegleicht seine WM mit einem Konzert von Pavarotti (Gott habe ihn selig) oder Domingo oder Carreras oder so. Wenn Fußball zur Oper wird: bitte!
Buchung ist nur über Internet möglich. Nun verfügt aber nicht jeder Brasilianer über einen Internet-Anschluss – übrigens nicht einmal jeder Europäer.
Die FIFA empfiehlt, dann zum Arzt oder Apotheker zu gehen; im Klartext, zu einer Bank oder einem „befreundeten“ Kreditkartenunternehmen. Werden die Brasilianer aus den Favelas, den Hüttenvierteln, bestimmt tun. Und das Kreditkartenunternehmen wie die Bank wird sie herzlicher empfangen als der Arzt oder Apotheker.
Ach ja: Die Fans aus Deutschland sollten sich auf eine Überraschungspartie (oder Party?) einstellen. Die meisten der 12 Stadien – auch Maracana – hinken den Bauplänen hinterher, manchmal mehr als hüftsteif.
Natürlich wird die Fifa mit Samba alles hinwegtanzen. Der Staat hat schon jetzt vorsichtshalber angeordnet, dass in jeder Region der Spieltag ein Feiertag ist. So wird der Berufsverkehr vermieden. Und die Touristen zum Wiederkommen verführt. Nach Bahia. Zu Maria. Oder so.

Rainer Kalb

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