Torkamera

Der Widerstand der FIFA gegen die Torkamera hat jahrelang Bestand gehabt; jetzt ist er gebrochen. Beim am Samstag beginnenden Konföderationenpokal wird das Hilfsmittel nach hinhaltender Gegenwehr erstmals in einem offiziellen Wettbewerb eingesetzt.

Noch immer sind nicht alle Fußballer begeistert. Die UEFA beispielsweise,  immerhin die wichtigste Konföderation im Fußball, hält in der Champions League, der Europa League und den Qualifikationsspielen zur Europameisterschaft immer noch an sechs statt vier Schiedsrichtern fest. Präsident Michel Platini ist eben der Ansicht, zwölf Augen sähen mehr als acht und erst recht mehr als eine Torkamera.

Damit mag er vielleicht sogar Recht haben. Die Torkamera ist eine halbherzige Lösung. Sie kann zwar zeigen, wann ein Tor gefallen ist, und, richtig, Tore sind das Wichtigste im Fußball. Aber wie oft gibt es eine strittige Torszene? Das Entscheidende spielt sich im und am Strafraum ab. Das entscheidende sind Abseits-, Strafstoß- und Hand- oder Foulspiel-Pfiffe, die ertönen oder eben nicht.

Nur zur Erinnerung: Frankreich wäre erst gar nicht zur WM 2006 nach Deutschland gekommen (wo dann das Finale gegen Italien verloren ging), hätte im entscheidenden Qualifikationsspiel gegen Irland Thierry Henry den Ball nicht im Strafraum mit der Hand mitgenommen – was der Schiedsrichter nicht sah. Das anschließende Tor hätte natürlich jede Torkamera als gültig anerkannt , aber ein Torrichter hätte das Handspiel vielleicht gesehen.

Deshalb: Wenn schon Kameraüberwachung, dann bitte nicht halbherzig. 

Dann müssen Kameras zumindest auch die Strafräume überwachen.

Dafür bedürfte es keines Fernsehrichters oder Oberschiedsrichters. Es würde schon ausreichen, wenn die Trainer ein- oder zwei Mal pro Spiel eine Entscheidung des Schiedsrichters anzweifeln dürften und dann wird gemeinsam Fernsehen geschaut. Die Unterbrechung wäre nicht länger als bei einer Auswechslung. Und kein Trainer der Welt käme auf die Idee, sein Widerspruchsrecht wegen einer falschen Einwurfentscheidung zu verschleudern.

Alternativ könnte auch dem Schiedsrichter die Möglichkeit eingeräumt werden, von sich aus zwei, drei Mal pro Spiel Videobilder anzufordern. 

Das würde seine Autorität nicht untergraben, sondern ihn nur menschlicher machen. Und ist es nicht das, womit Funktionäre immer wieder Fehler von Referees entschuldigen? Mit dem Hinweis, dass auch Schiedsrichter nur Menschen seien?

 

Rainer Kalb

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