Gebrochene Versprechen

Normalerweise pflegt der Deutsche Fußball-Bund seine Versprechen zu halten. Weshalb er jetzt seins bricht, nicht gegen die Türkei anzutreten, falls diese sich um die Ausrichtung der beiden Halbfinalspiele und des Endspiels für die EM 2020 bewirbt, ist nur mit verzwickten sportpolitischen Überlegungen zu erklären. Die Mutmaßung jedenfalls, der DFB habe auf Istanbul als Ausrichter der Olympischen Spiele gesetzt und dann wäre der Weg frei gewesen für Deutschland und die letzten drei Spiele ist, zu kurz gedacht.

Der DFB hat seine Bewerbung für die beiden Pakete (drei Gruppenspiele und ein Viertelfinale) oder eben die drei „Endspiele“ am  2. September abgegeben. Die Frist läuft am Donnerstag ab. Unschwer vorzustellen, was in Deutschland los wäre, wenn die Türken keine Bewerbung abgeben und der DFB hätte sich nicht für das Endspiel und die beiden Halbfinale beworben … .

Außerdem wachsen die Zweifel, ob Istanbul  die drei letzten Turnierspiele stemmen kann. Abgesehen von  Gewalt innen und außen (Syrien), die in sechs Jahren vielleicht beigelegt ist: Für Olympia hatten die Türken eine Mondkalkulation vorgelegt; die Kosten waren viel zu niedrig kalkuliert. So etwas will sich auch die UEFA nicht leisten. Hinzu kommt die Gewalt in türkischen Stadien und Korruption was immer wieder zu Platzsperren und anderen Strafen führt. Kann sich die UEFA durch die Vergabe der drei wichtigsten Spiele im europäischen Nationalmannschaftsfußball mit solchen Auswüchsen identifizieren?

Kurzum: Die Beliebtheit des türkischen Halbmondes schrumpft bei den UEFA-Funktionären. Da hilft auch nicht der Hinweis vom Bosporus, man sei für die EM 2016 nur knapp an Frankreich gescheitert und habe deshalb eine EM „verdient“ UEFA-Boss Michel Platini war den Türken ja schon weit entgegen gekommen, indem er zum 60-jährigen Jubiläum der Europameisterschaft die Spiele in 13 Ländern und 13 Städten austragen lässt. Eine EM für 24 Teams, wie sie erstmals 2016 ausgetragen wird, würde die Türkei wohl nicht stemmen.

Aber wahrscheinlich denkt DFB-Präsident Wolfgang Niersbach noch trickreicher. Sein Generalsekretär Helmut Sandrock hat schon vorsichtig darauf hingewiesen, dass es in Europa nur wenige Länder gibt, die ein EM-Endspiel ausrichten könnten, denn dazu bedürfe es ein Stadion mit 70.000 Sitzplätzen.

Andererseits macht der DFB keinen Hehl daraus, 2024 nach 1988 gerne mal wieder eine EM auszutragen. Was, wenn Deutschland vor der Wahl „großzügig“ auf eine Kandidatur 2020 verzichtet, um dann bessere Karten für 2024 zu haben?

Sage niemand, diese Gedanken seien abwegig und zu spekulativ. Wolfgang Niersbach ist auch Vorsitzender der Wettbewerbskommission der UEFA, und er weiß, wie man durch Nachgeben und Fordern seine eigentlichen Ziele erreicht.

 

Rainer Kalb

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