Handball

Dass Schiedsrichter ein flaues Spiel farbig machen können, ist nicht erst bekannt, seitdem sie den Schwarzkittel auszogen und in gelb, grün oder rot und blau über den Platz sprinten. Aber jetzt, mit den Handelfmetern, da treiben sie es doch ein bisschen zu bunt.

Das begann schon am 1. Spieltag, als dem Gladbacher Alvaro Dominguez der Ball vom Unterschenkel an die Hand sprang und es den ersten von acht Handelfmetern innerhalb von sechs Spieltagen gab.

Noch skurriler wurde es am 3. Spieltag, als der Leverkusener Ömer Opak dem Gladbacher Juan Arango den Ball von hinten (!) an den hochgestreckten Arm köpfte und der Schiedsrichter Elfmeter pfiff. Wie soll ein Spieler hinten Augen haben? Wie kann ihm dann Absicht unterstellt werden? Soll ein Spieler zum Kopfballduell keinen Schwung mehr holen dürfen, um möglichst hoch zu springen?

Die letzten Fallbeispiel gab es bei beim Spiel Hannover – Augsburg am Wochenende. Sané drehte sich ab, der Ball sprang im ans Gesäß´, von dort an die abgewinkelte Hand. Es gab Strafstoß. Augsburg Klavan sprang der Ball an die Hand – kein Strafstoß, obgleich Klavan den Ball kommen saß. Die mögliche Reakationszeit sei zu kurz gewesen, erläutere Schiedsrichter-Boss Herbert Fandel dem Fachmagazin kicker.

Klar, der Chef der Schiris muss seine Zunft verteidigen. Doch welche Rekationszeit hat bitte ein Spieler, der den Ball nicht kommen sieht? Wenn Sané sich abdreht, wo soll er den Schwung hernehmen, wenn er den Arm nicht abwinkeln darf?    

Schon jetzt ist zu bemerken, dass bei einem Freistoß für den Gegner die Abwehrspieler die Hände hinter dem Rücken kreuzen – was ihre Sprungfähigkeit einschränkt. Künstler unter den Spielern versuchen bereits, die Hand des Gegners bewusst zu treffen – und es wird nicht lange dauern, bis einige dies zur Perfektion bringen.

Wird also ein Fußballspiel bald aus Angst vor Handball entschieden? Es lässt sich von Spielern wie von Fans kaum verlangen, alle Regelauslegungen und Kniffe zu kennen, die bei einer Schiedsrichterprüfung abgefragt werden. Aber wenn schon Spieler und Trainer einräumen, sie würden die Regelauslegung in einer so wesentlichen Sache wie Handspiel nicht mehr verstehen, dann ist etwas faul im Fußballreich.

Fandel verschanzt sich hinter der FIFA, die weltweit die Regelauslegung vorgibt, und verweist auf die Formulierung „Vergrößerung der Körperfläche“. Nun hat die FIFA in den letzten Jahren ja schon viel Unsinn betrieben, zum Beispiel die Weltmeisterschaft an Katar vergeben. Und im Fall „Handelfmeter“ könnte Fandel seinen Untergebenen durchaus ein wenig Interpretationshilfe an die Hand geben. Deutsche Schiedsrichter müssen ja nicht päpstlicher sein als der Papst. Sonst lässt sich schon absehen, wann ein Champions League-Spiel unter deutscher Leitung zu einem „Skandalspiel“ wird – nur weil die Hand die Pfeife des Schiedsrichters zu schnell zum Mund geführt hat.

 

Rainer Kalb

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