Weißer Elefant

Die Weltmeisterschaft  ist vorbei, es stehen die Wahlen zum Präsidenten des Fußball-Weltverbandes im nächsten Jahr bevor. Der bisherige Präsident   Joseph S. Blatter, der bei seinem Amtsantritt 1998 versprochen hatte, dafür zu sorgen, dass ein Präsident nach zwei Amtsperioden (acht Jahre) nicht wiedergewählt werden könne, tritt im nächsten Jahr zum fünften Mal an, um als dann 79-jähriger wiedergewählt zu werden.

Er habe seine Mission noch nicht erfüllt, lässt er von seinen Vasallen verlauten.

Nun denn, Missionare haben ihre Mission nie erfüllt. Das große Missverständnis liegt  bei Blatter in dem Verständnis seines Amtes. Er wurde nicht als Missionar gewählt, sondern als Präsident. Sepp Blatter ist der Helmut Kohl des Fußballs. Der hatte sich auch für eigentlich unersetzbar gehalten.

Bei der wunderbaren WM in Brasilien wurde der Begriff des „weißen Elefanten“ populär. Das sind die Stadien, die für Abermillionen erbaut wurden und nach sechs Spielen nutzlos in der Gegend herumstehen. Das ist so, als hätte Unterhaching ein WM-Stadion.

Sepp Blatter ist der schneeweiße Elefant des Fußballs. Vergabe-Verschiebung, Korruption, Ticket-Skandal? Alles prallt an ihm ab wie Regen an der Dickhaut eines schneeweißen Elefanten. Und um sich dem Gewitter – sprich: den Pfiffen – nicht mehr auszusetzen, taucht der Elefant in der Öffentlichkeit nur noch auf, indem er eine Schutzgarde um sich schart.

Die kauft er mit Geld aus den Milliarden des FIFA-Vermögens. Natürlich wird Sepp Blatter im nächsten Jahr wieder gewählt. Bei 209 Mitgliedsländern und einer Million Dollar für ein Entwicklungsprogramm wird das gegen 54 Europäer schon reichen. Spannend bleibt nur, wie Blatter angesichts der Ergebnisse der WM seine „Absicht“ verwirklichen will, Asiaten und Afrikanern mehr WM-Startplätze zu zu sichern – auf  Kosten Europas. Deutschland Weltmeister, Holland Dritter, Asien wo?

Sein ehemaliger Kompagnon Michel Platini wird sich einiges Kopfzerbrechen bereiten, ob er den komfortablen Sitz des UEFA-Präsidenten im Schweizer Nyon (bei Genf)  gegen den des dornigeren und viel intrigenhafteren Palastes über dem Zürich-See tauschen soll. Platini beherrscht die Goldgrube Champions League; der Rest wäre Arbeit. Aber er hat 2007 in Lennart Johansson auf einem denkwürdigen Kongress in Düsseldorf schon einen Generationswechse lin Europa eingeleitet. Seine Ambitionen will er erst bei der Champions League-Auslosung am letzten Donnerstag im August in Monaco offen legen.

Wenn er erfolgreich sein will, muss er den anderen Kontinenten mehr versprechen als Blatters Millionen. Wobei: Noch mehr Geld wäre zu einfach.

 

Rainer Kalb

 

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