Hochmut kommt vor dem Fall

Wer nach den größten Fußballern fragt, die es auf diesem Erdball je gegeben hat, erhält unweigerlich die Antwort Pele, Franz Beckenbauer und Johan Cruyff, wobei die Reihenfolge vom persönlichen Geschmack abhängt.

Der dreimalige Fußballer Europas ist am 24. März 2016 im Alter von nur 58 Jahren gestorben, wohl auch, weil er ein zu starker Raucher war. In seinem letzten Lebensmonaten schrieb er mit einem befreundeten Journalisten noch seine Memoiren, die in diesen Tagen posthum erscheinen.

Darin schreibt Cruyff auch, warum Holland 1974 in München das WM-Finale gegen Deutschland verloren hat : « Nach dem 2:0 im Halbfinale gegen Brasilien waren wir alle so euphorisch und von uns eingenommen, dass wir das Endspiel auf die leichte Schulter genommen haben. Vor allem nach unserem frühen 1:0 verkörperten wir gegen Deutschland das lebendig gewordene Sprichwort : « Hochmut kommt vor dem Fall. » Natürlich lässt sich ein hohes Niveau erreichen, wenn man nur 95 Prozent gibt, aber nicht gegen eine Mannschaft, die mit 110 Prozent auftritt. Nach dem Schlusspfiff waren wir natürlich enttäuscht. Wir wussten, dass wir die Besten der Welt waren, aber den Pokal hatten wir nicht gewonnen. »

An der WM 1978 nahm Cruyff dann nicht teil. Gegenüber Trainer Ernst Happel fand er eine faule Ausrede, die dieser nicht glaubte. Tatsächlich war Cruyff, wie er erst jetzt nach seinem Tod enthüllt, in seinem Haus überfallen worden und sollte entführt werden. Sechs Monate lang stand er unter Polizeischutz und wurde eindringlich gebeten, niemandem von dem Vorfall zu erzählen, um Nachahmungstäter abzuhalten. Entführungen waren damals ja gerade in Spanien fast an der Tagesordnung. Auch bat die Polizei ihn eindringlich, seine Familie nicht zwei Monate alleine zu lassen und auf die WM in Argentinien zu verzichten. Cruyff fügte sich.

Als Cruyff Anfang 1965 seinen ersten Profivertrag bei Ajax unterschrieb, war seine Mutter, Witwe, im Verein als Putzfrau angestellt. Cruyff stellte die Bedingung, dass seine Mutter nicht mehr die Umkleidekabine säubern müsse, die er beschmutzt hatte.Seine Trikots allerdings wusch seine Mutter dann zu Hause. Cruyff : « Wir hatten kein Geld für eine Waschmaschine. »

Als der junge Cruyff noch Kondition bolzen musste, um die notwendige Physis zu erhalten, verabscheute er, wie so viele Fußballer, die ewigen Runden durch die Wälder  von Amsterdam. « Ich versteckte mich hinter einem Baum und hoffte, dass der Trainer am Ende einer Runde nicht jedes Mal die Anzahl der Spieler zählen würde, die ihn passierten. Eine Zeitlang ging das gut, aber dann entdeckte Rinus Michels den Trick. Zur Strafe musste ich dann an einem freien Tag um 8 Uhr morgens an einem Kanal entlang laufen. Michels war mit dem Auto da, ließ die Scheibe herunter, er hatte einen Schlafanzug an und meinte : 'Mir ist es zu kalt ; ich gehe wieder ins Bett.' Das saß. »

 

Rainer Kalb

Zufallsbild

Keine Bilder!

Über uns

Gegründet wurden die LIPPEFOHLEN am Freitag, 11. Juli 2008 und sind seitdem unter der Fanclubnummer (BFC) 0853 bei Borussia Mönchengladbach registriert. Derzeit treffen sich 110 Mitglieder im Alter von 0-82 Jahren zu Stammtischen oder Fahrten in den Borussia Park.

Weiterhin werden regelmäßig Spiele im TV geschaut und einmal im Jahr findet das große Sommerfest / Saisonabschlussfest statt.

Mehr unter: Über uns

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.