Grober Unfug

Um den Unfug, der im internationalen Fußball um sich greift, halbwegs zu begreifen, muss sich jeder nach 30 Sekunden Kopfschütteln in 30 Sekunden folgende drei Eckzahlen vergegenwärtigen. Rund die Hälfte aller europäischen Verbände nimmt an der Endrunde zur Europameisterschaft teil. Rund ein Viertel der 211 Fußball-Verbände auf dem Planeten startet demnächst bei der Weltmeisterschafts-Endrunde. 16-der WM-Teilnehmer fahren nach nur zwei Spielen wieder nach Hause.

Den sportlichen Wert kann niemand mehr erkennen. Fußball verkommt zum Spielball eitler, selbstsüchtiger Funktionäre. Die Aufblähung auf 48 peitschten sie in einer Stunde durch. Die wirkliche Balgerei geht jetzt erst los. Wie werden die zusätzlichen 16 Plätze verteilt ?

Der südamerikanische Verband hat zehn Mitglieder Er stellt jetzt schon viereinhalb WM-Starter (der fünfte der Qualifikation muss gegen einen anderen Kontinent ein Ausscheidungsspiel austragen.) Die Südamerikaner erhalten nach jetzigen Planungen zwei Plätze mehr. Findet die WM auch noch auf dem Kontinent statt, haben acht von zehn Ländern einen WM-Platz sicher Wozu brauchen die dann noch eine Qualifikation ?

Europa, mit 55 Verbänden stärkster Kontinent, soll von 13 auf 16 Teilnehmer aufgestockt werden.  Das ist dann wie früher eine Europameisterschaft mit kleineren Hürden plus Brasilien und Argentinien. Ozeanien (elf Mitglieder, eins mehr als Südamerika)  wird in Zukunft gnädig ein Startplatz fest garantiert, die USA und Mittelamerika erhalten 5,5 statt 3,5. 

Das ware Gesicht der neuen FIFA zeigt sich aber in der Absicht, Afrika und Asien jeweils vier Plätze mehr zuzuschanzen. Afrika (54 Verbände) käme dann auf neun, Asien (46 Verbände) auf 8,5 Teilnehmer. Wer bedenkt, dass weder eine asiatische noch eine afrikanische Mannschaft je ein WM-Halbfinale erreicht haben, kommt schnell zu dem Schluss, dass es bei einer WM in Zukunft nicht mehr um den sportlichen Wert geht, sondern um im besten Fall das olympische Motto « Dabei sein ist alles » neu zu beleben. Übrigens : Es wird m it einer Steigerung der Fernseheinnahmen um 600 Millionen Dollar gerechnet. Und wenn Syrien gegen Mali spielt, wird die FIFA das  dann auch noch als friedenstiftend verkaufen.

Den Deutschen, die international im Augenblick nichts mehr zu sagen haben, passt die ganze Richtung nicht. Sie wollen Qualität statt Masse. Wenn aber FIFA-Boss Infantino sich zu dem Spruch hinreißen lässt, selbst wenn eine WM nur unter zwei Mannschaften ausgespielt würde, wäre Deutschland ja dabei, dann ist das zynisch. Dass aber der DFB sagt, bei 48 haben wir keine Lust mehr mitzuspielen, ist illusorisch. Zumal es arrogant wäre. Dass der deutsche Fan sagt, das ist aber langweilig und die Quoten im Fernsehen sänken, wäre logisch. 

Vielleicht fallen durch die Inflation der Spiele ja die Preise.

 

Rainer Kalb

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