Der Fluch der Abwechslung

Am Sonntag Abend ist nicht nur das Bier in Dortmund geflossen, sondern dürften auch in Freiburg einige Flaschen besseren Weißweins entkorkt worden sein. Denn am Sonntag hat nicht nur Borussia den Pokal gewonnen, sondern dadurch auch dem Bundesliga-Siebten noch einen Startplatz in der Europa League.

Der Wein zur Feier des Tages sollte ein trockener gewesen sein; ein süßer wäre Gift gewesen. Denn das Dortmunder Geschenk an Freiburg ist durchaus ein vergiftetes gewesen. Die entscheidenden Fragen lauten: Wie  wird der Sportclub in der kommenden Saison, falls er sich für die Gruppenphase qualifiziert, die zusätzlichen Donnerstag-Spiele und die damit verbundenen Reisen verkraften?  Ist der Kader quantitativ groß und qualitativ gut genug, um auf drei Hochzeiten tanzen zu können? 2012/13 waren die Breisgauer als einziger deutscher Verein in der Gruppenphase der Europa League gescheitert.

Was den Kader betrifft, steht bislang nur der Abgang von Mittelfeldspieler Vincenco Grifo fest. Der Italiener wechselt zu Borussia Mönchengladbach. Und Trainer Christian Streich ist viel zu erfahren, um nicht zu wissen, dass er in Europa nicht nur mit talentiertem Nachwuchs bestehen kann.

Wer sich dazu vor Augen führt, dass die Bundesliga neben Freiburg in der Europa League von Hertha BSC Berlin  und dem 1. FC Köln vertreten wird,  deren aktuelle Spieler an den letzten beiden Europapokalteilnahmen ihrer Klubs in grauer Vorzeit auch nicht beteiligt waren, dem kann angesichts des drohenden Ausfallens von Punkten nur Angst und Bange werden um Deutschlands Abschneiden in der UEFA-Fünfjahreswertung im kommenden Jahr. Bislang wird dort ein souveräner zweiter Platz belegt.

Die gleiche Frage stellt sich in der Champions League, in der in RB Leipzig und TSG Hoffenheim ebenfalls zwei Debütanten auftauchen. Diese Vereine sind aber dank ihrer Finanziers derart auf roten Rosen gebettet, dass sie sich finanziell die Champions League leisten können. Ist ja nur ein Investement, das sich durch die Teilhabe an der Geldverteilungsmaschinerie UEFA – Respect ! –  bei einigermaßen günstiger Auslosung und einigen guten Ergebnissen refinanziert.

Der Widerspruch, den die Fans in ihren Köpfen auflösen müssen, ist die Sehnsucht nach Auflösung des immer Gleichen in der Bundesliga und das Lechzen nach internationalen Titeln, die im besten Fall immer nur durch die immer Gleichen (Bayern, Dortmund) zu erzielen sind. Karl-Heinz Rummenigge hat einst die Bundesliga als das Brot- und Buttergeschäft des Profifußballs bezeichnet. Demnach sind Erfolge in Europa nur der Sonntagskuchen. Wer Abwechslung und Überraschung in der Liga will, wird deshalb wohl in Europa auf manches Stücklein Erdbeer- oder Kirschtorte verzichten müssen.  

 

Rainer Kalb

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