Zwei Sterne

Der zweite Stern. Nicht nur Frankreichs Gazetten fabulirten am Tag nach dem WM-Gewinn davon. Auch die Rückkehr der Spieler am Montag war geprägt von diesem Symbol.

Mehr als vier Stunden lang übertrug das Fernsehen dieses Brimborium. Wobei es gleich zu Anfang zu einer Panne kam.Der Flieger der Mannschaft hatte ein paar Minuten Verspätung, und so zeigte France 2 – darüber offensichtlich nicht informiert – zur geplanten Ankunftszeit eine « falsche » Maschine auf der Landebahn.

Als die « Richtigen » die Rolltreppe hinabstiegen, sollte sich in der Folgezeit zeigen, wie hart das Leben eines Weltmeisters ist. Noch im Flughafen : Umziehen. Raus aus den legeren Klamotten für den Flug, Kostüm und Krawatte waren die Kleiderordnung. Dann ab in den Bus, der dem Anlass entsprechend gesprtzt worden war. Auf selbstverständlich blauem Grund prangten in Gold die Worte « Champion du Monde » und natürlich zwei Sterne.

Auf der Autobahn vom Flughafen zur Innenstadt der helle Wahnsin. Hunderte Motorräder folgtem dem von der Polizei eskortierten Bus. Autos parkten auf dem Seitenstreifen und der rechten Spur ; auch die Gegenrichtung war ein einziger Stau, wo die Menschen zwischen den Leitplanken der dreispurigen Autobahn standen. Mbappé und Griezmann knieten auf der Rückbank und zeigten immer wieder den Weltpokal.Sie stellten Smartphone-Schnipsel aus dem Bus direkt in die sozialen Medien, was von den TV-Anstalten quasi in Echtzeit dankend aufgenommen wurde. Die Brücken waren schwarz von Menschen.

Kurz vor den Champs Elysees : Buswechsel. Umsteigen in ein Gefährt it offemen Dach, aber ansonsten identisch mit dem ersten Bus, Umziehen im Bus, Das Kostüm und die Krawatte durch das Trikot mit dem zweiten Stern ersetzt. Übrigens hatte der Bürgermeister von Paris angeordnet, dass die Boutique des Verbandes geschlossen bleibt. Ausrüster Nike kann die Trikots mit dem 2. Stern sowieso erst im August liefern. Im Schrittempo ging es dann die Prachtstraße herunter. Die Fahrspur war durch Gitter abgesperrt ; die Zehntasende von Fans mussten sich dahinter quetschen, um einen Blick auf ihre Lieblinge zu erhaschen. Vor 20 Jahren gab es keine Absperrgitter, aber da gab es auch noch nicht die Angst vor Terroranschlägen.

Viel zu sehen gab es nicht, denn Rauchschwaden in bleu – blanc – rouge vernebelten oft den Blick. Da war der Qualm, den die Luftwaffe hinter sich ausstieß, harmloser. Drei Mal überflog sie die Champs Elysées, zwei Mal mehr als am Tag zuvor, dem Nationalfeiertag. Und beim dritten stießem sie die Farben der Nation sogar doppelt aus – zweiter Stern eben.

Danach war wieder Kleiderwechsel angesagt. Es ging zum Empfang des Präsidenten. Gegen 22 Uhr sollten sich die neuen Helden noch auf dem Bakon eines Luxushotels zeigen, aber dieser Punkt wurde sehr zum Unmut der Tausenden, die immer noch ausgeharrt hatten, kurzfristig abgesagt. Einige Autos fielen um, und die Polizei bekam doch noch Arbeit.

Ach ja : Die ersten Münzen, vergoldet mit zwei Sternen drauf, waren auch schon geprägt. Kostenpunkt : fünf Euro. Manche sind eben schneller als Nike.

 

Rainer Kalb

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