Blatters Confed Cup

Für Sepp Blatter, den FIFA-Präsidenten, ist bei diesem Konföderationen-Pokal (in Twitter-Zeiten: Confed-Cup) alles in Ordnung. 

Das liegt aber vor allem daran, dass es scheint, als wäre der Blick des 77-jährigen inzwischen auf die 110 mal 70 Meter des Spielfeldes und die offiziell 90 Minuten beschränkt. Was nebenbei passiert – interessiert nicht. Wird in den Griff bekommen oder gehört nicht zur Zuständigkeit der FIFA.

Es gibt neben vielen ernsten Problemen ja auch lustige. Da reist Tahiti als Ozeanien-Meister mit einer Truppe an, die das Niveau des SV Putzbrunn hat. Und macht den Zeremonienmeistern der FIFA mehr Sorgen als Brasilien, Spanien und Italien zusammen. Offiziell gehört das Eiland in Polynesien noch zu Frankreich. Aber die Marseillaise spielen zu lassen? No way für die Arbeiter, Handwerker, Malocher, Hobbyfußballer. Sie wollen ihre Polynesien-Hymne.

Die gibt es aber nur in Worten. Ohne Musik. Die FIFA verlangt aber eine CD mit den Nationalhymnen, nur in Musik. Ohne Worte. Ist bei der FIFA ja normal.

Genug der Anekdoten. Nigeria verstieß gegen die Regel, vier Tage vor dem ersten Spiel anzureisen.  Streit um die Prämien. Die FIFA strafte selbstverständlich nicht. Sie hätte ja untersuchen müssen, weshalb der Verband bei allen Zuschüssen kein Geld mehr für die Prämien hat.

Brasilien konnte sich in Ruhe 14 Tage auf das Eröffnungsspiel vorbereiten. Japan hingegen musste kurz vor der Abreise nach Brasilien noch ein WM-Qualifikationsspiel in der Asien-Gruppe bestreiten. Geht ja alles mit fairen Mitteln zu bei der FIFA.

Staatspräsidentin  Dilma Rousseff wurde schmallippig, als sie neben Sepp Blatter erstmals ein Pfeifkonzert über sich ergehen lassen musste. 

Dass war sie von ihren Jubel-Brasilianern nicht gewohnt.

Sepp Blatter lächelte alle Pfiffe gewohnt schweizerisch weg. Forderte Fairness und Respekt. Fairness und Respekt? Einige Tage vorher hatte er den Antrag auf Ämterhäufung und Altersbegrenzung vom Tisch wischen lassen. 72 Jahre waren als zulässiges Wahlalter vorgesehen. Wenn Blatter 2015 wieder kandidiert, ist er 79. In der Weltregierung des Fußballs, der Exekutive, sitzt als Finanzchef der bald 82-jährige Argentinier Julio Grondona, der bei Kongressen regelmäßig auf dem Podium einschläft..

Und die Fans bei all dem? Müssen eine halbe Stunde Schlange stehen, um im Stadion eine Flasche Wasser zu bekommen. Verpassen so bei für Brasilien unverschämten Preisen ein Drittel des Spiels. Brauchen für 20 Kilometer Anreise mit der U-Bahn drei Stunden. Erhalten ihre Tickets nicht. Tausende von Plätzen bleiben leer.

Die FIFA meldet trotz Tausender leerer Sitzschalen  „ausverkauft“. Ist nicht „Ausverkauf“ der bessere Ausdruck? Demonstrationen gegen Fahrpreiserhöhungen und Niederwalzung störender Siedlungen werden niedergeprügelt. Blatter lächelt. Hat alles mit Fußball nichts zu tun.  

Der Ball rollt. Russland und Katar lassen grüßen. Die haben ja gleichfalls eine verständnisvolle Polizei.

 

Rainer Kalb

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