Politik nach Bremer Art

Wenn Gauck und Merkel nach Brasilien fliegen, um sich im Erfolgsfall mit der deutschen Nationalmannschaft in der Kabine fotografieren zu lassen – Gauck sogar volkstümlich mit einer Flasche Bier in der Hand – kräht kein Bremer Innensenator nach den Kosten.

Ist bekannt. Eine Krähe hackt der anderen kein Auge  aus. Wie gut, dass es den Profifußball gibt. WM-Einnahmen, Champions League-Einnahmen, Länderspiel-Einnahmen, Pokal-Einnahmen, Bundesliga-Einnahmen. Da ließe sich doch prächtig absahnen als klammer Stadtstaat, oder?

Während  Deutschland noch über den vierten Stern  jubelt, spielt Bremens Innensenator foul. Er opfert einen Beschluss der Innenministerkonferenz der Länder. Keine Polizeieinsätze außerhalb der Stadien in Rechnung  stellen, weil der Profifußball eine zweistellige Millionensumme für Verhinderung von Gewalt bezahlt, jeder Profiverein einen festangestellten Fanbeauftragten hat, jeder Verein seinen Ordnungsdienst im Stadion bezahlt. Das kleinste und ärmste Bundesland meint, den  großen  Maxe  geben zu müssen. Und wirft den anderen Bundesländern noch vor, vor König Fußball zu kuschen.  Gelbe Karte.

Aufjaulen, nachdem der DFB das Länderspiel gegen Gibraltar von Bremen nach Nürnberg verlegt hat. 300.000 Euro Verlust für Werder, 300.000 für die Stadt Bremen – plus Verlust an Hotelübernachtungen, Verzehr, Tankstellen, Mehrwehrtsteuer.

„Erpressung,  Nötigung, unlautere  Mittel“ hallt es nun aus Bremen zurück. Rote Karte.  Als wenn ein Wirtschaftsunternehmen nicht mehr entscheiden dürfte, wo es seine Tagungen abhält.  Wer  führt sich hier wie ein König auf?  Der Fußball oder das Land  Bremen? Wer in Bremen nicht mehr willkommen ist, spielt eben in Bayern. So läuft Demokratie.

Bremens Trainer Robin Dutt, bislang vermutlich SPD-Wähler, hat  gesagt: „ Muss man halt das Kreuz woanders setzen nächstes Mal." Bremens Wirtschaftssenator Martin Günthner: „All das wirkt wenig durchdacht und souverän." Er meinte Dutt, Werder, die DFL und den DFB. Doch wer mit einem Finger auf andere  weist, weist mit drei Fingern auf sich.

Wem schickt das Land Bremen  die Rechnung , die bislang ja nur an die DFL gehen soll, wenn es zu einem Pokalspiel Werder  – HSV kommt?  Im Pokal ist der DFB der Veranstalter. Und wenn’s mal wieder zum Europapokal kommt? An die UEFA? Viel Spaß vor den internationalen Gerichten.

Statt populistische Mehrheiten gegen den Sport zu organisieren, sollte  sich Bremens Inenminister lieber mal an die Arbeit machen. Seit zwei (!) Jahren scheren sich die Länder einen Dreck um ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zum Glücksspiel-Staatsvertrag.. Das hatte sie verdonnert, den staatlichen Monopol-Vertrag aufzuheben und 20 Firmen auf dem Markt zuzulassen. Staat, Breitensport, Olympische Sportarten, Amateurfußball und das Land Bremen würden profitieren. Der Profifußball würde auf seinen Anteil verzichten.

Da sich mehr als 20  beworben haben, müssten die Innenminister Kriterien aufstellen. Das haben sie bis heute nicht geschafft. Aber ein „Risikospiel“, das können sie in Bremen  - ruckzuck - definieren.

Durch die Faulheit oder Feigheit der Innenminister entgehen auch der staatlichen Internet-Wettgesellschaft Oddset mit Sitz in München  Millionen. Die Wetter wandern in ausländische Internet-Unternehmen ab.

Eine Gebührenordnung gegen den Fußball zuerlassen ist eben einfacher, als zu arbeiten und nachzudenken.

 

Rainer Kalb

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