Gebt das Geld den Verlierern!

Pünktlich zum Start der neuen Champions League- und Europa Leage-Saison veröffentlichte die UEFA Zahlen, die schlichtweg obszön sind. Die 64 an den beiden Wettbewerben beteiligten Vereine leisteten sich im Sommer Transferausgaben in Höhe von 2,7 Milliarden Euro (Champions Leage) bzw. 1,28 Mia (Europa League). Diese fast vier Milliarden bedeuten eine Steigerung um 55 (!) Prozent zum Vorjahr. Die 64 Vereine sind – das verschlägt einem Sprache und Fassungsvermögen – WELTWEIT für 58 Prozent der Transferausgaben zuständig, Zahlungen für Berater nicht eingeschlossen.

Wenn dann die Raffzähne, die ja auch noch in ihren nationalen Ligen mehr Geld abzocken als die Mitläufer und Habenichtse, wenn also diese Raffzähne sich beklagen, es komme schon in den Gruppenspielen zu Top-Begegnungen und es gebe keine leichten Gegner mehr, dann ist das heuchlerisch. Die UEFA, eigentlich ein europäischer Zusammenschluss der Verbände und damit aller Vereine, tut alles, um Jahr zu Jahr mehr Fallobst zu schaffen und über die Prämienverteilung die Potentaten noch potenter zu machen. Gleichheit und Spannung im Fußball (« Man weiß nie, wie es ausgeht ») entsteht nur wieder, wenn die Verlierer höhere Prämien erhielten als die derzeitigen Absahner, denn die heimsen schließlich schon den sportlichen Ruhm ein. Da wäre für Verlierer mehr als ein Almosen, Trostpreis genannt, angemessen. Denn wenn die Verlierer Fallobst werden, sind auch die Siege nichts mehr wert. Das, das wäre mal eine Revolution : The looser takes it all -dem Verlierer die Knete, dem Sieger der Pott.

Noch schlimmer als die UEFA treibt es die ECA. Dieser Zusammenschluss von über 200 Profivereinen, dessen Präsident einst Karl-Heinz Rummenigge war, erweist sich, dirigiert durch die Großen, als gieriger Nimmersatt. Den Plan seines Nachfolgers Agnelli, die Champions League faktisch zu einer Europa-Liga umzugestalten – nur vier Vereine von 32 hätten auf- oder absteigen können ; der Rest wäre zementiert – erteilte sogar er eine Absage, und die UEFA auch.

Aber Andrea Agnelli lässt nicht locker. Auf der Generalversammlung letzte Woche stellte er die Bundesliga als leuchtendes Beispiel dar, weil die mit 18 Vereinen in ihrer ersten Liga auskomme. Italien, Spanien, Frankreich und England sollten bitte ihre Ligen auch auf 18 Klubs beschränken. Um mehr Termine für internationale Spiele im Kalender frei zu schaufeln.

Die betroffenen Ligen haben ihm den Vogel gezeigt. Vier Spieltage weniger, das heißt, vier Spieltage weniger Fernseh- und Sponsoreneinnahmen auch für die Kleinen einer Liga zugunsten der Großklubs, die dann europäisch spielen. Vier Spieltage weniger, das heisst, Verzicht auf Zuschaeuereinnahmen von zwei Heimspielem, für die, die nicht in Europa spielen. 18 statt 20, das heisst, zwei Vereine in die Bedeutungslosigkeit zu stoßen. Da könnten sogar die Kleinen mal einen Aufstand riskieren.

Natürlich ahnt Agnelli das alles. Und deshalb verlangt er von der UEFA, die seinen Klubs bereits jetzt schon Milliarden zuscheffelt, ein neues Gesetz  par ordre de Mufti, auf Anordnung des Sultans: Die erste Ligen in den nationalen Wettbewerben Europas dürften maximal aus 18 Vereinen bestehen. Wie wäre es mal mit einer handfesten, belastbaren Abstimmung unter den Vereinen statt mit Geplänkel, Geschwafel und Drohgebärden ?

Ich wünsche Ihnen viel Spaß an der Bundesliga, wo sie am Wochenende für 'nen Appel und e'n Ei spielen und und wenn Sie sich dann dienstags, mittwochs, donnerstags noch mit dem Napfkuchengeschwader Europas abends den Ranzen füllen wollen, ist das Ihr Problem.

 

Rainer Kalb

Zufallsbild

Keine Bilder!

Über uns

Gegründet wurden die LIPPEFOHLEN am Freitag, 11. Juli 2008 und sind seitdem unter der Fanclubnummer (BFC) 0853 bei Borussia Mönchengladbach registriert. Derzeit treffen sich 110 Mitglieder im Alter von 0-82 Jahren zu Stammtischen oder Fahrten in den Borussia Park.

Weiterhin werden regelmäßig Spiele im TV geschaut und einmal im Jahr findet das große Sommerfest / Saisonabschlussfest statt.

Mehr unter: Über uns

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.