Der Dino bleibt unten

Jetzt hat es also auch Horst Hrubesch nicht geschafft. Der Dinosaurier der Bundesliga, der Hamburger SV – Gründungsmitglied 1963, abgestiegen erst- und bislang letztmals 2018, hat den Wiederaufstieg wieder mal verpasst, besser : verpatzt. Vielleicht sollte sich der einst ruhmreiche HSV mal eine neue Geschäftsstelle zulegen. Sylvesterallee klingt zwar sehr nobel – Allee ! - aber auch nach Endzeitstimmung, nicht nach Aufbruch.

Kiel und Fürth oben dabei, Nürnberg, Düsseldorf und Hamburg nicht – das klingt nach Revolution, ist aber eher Evolution. Wenn denn die Parole « Zurück in die Zukunft » stimmen sollte, hat der HSV sie drei Spieltage vor Ende am 3. Mai auf jeden Fall zu spät aus der Mottenkiste geholt. Da war der FC Bayern 2009 schneller. Er holte Jupp Heynckes schon am 28. April für Jürgen Klinsmann ; der Mönchengladbacher holte vier Siege und ein Unentschieden und rettete den Bayern damit die Teilnahme an der Champions League.

Darum ging es Hrubesch nicht, sondern « nur » um den Aufstieg. Der wurde nun schon zum dritten Mal verpasst. Aus dem Dino der Bundesliga – Europapokalsieger 1983, Wolfgang Rolff stellte Michel Platini kalt, Felix Magath erzielte das Siegtor gegen Juve – aus dem Dino der Bundesliga und Europas scheint eine Baby-Schildkröte zu werden. Die glorreichen Zeiten unter einem Präsidenten Wolfgang Klein, einem Manager Günter Netzer und einem Trainer Ernst Happel, sie sind nicht mehr.

Drei Trainer in einem Jahr zu verschleißen – Dieter Hecking, Daniel Thioune und jetzt Horst Hrubesch – das muss man erst einmal schaffen. Trägt Sportvorstand Jonas Boldt, der einst auch bei Bayer Leverkusen gelernt hat und am Montag sein zweijähriges « Jubiläum » feiert, daran Schuld ? Wohl kaum. Wem nur 600.000 Euro für Neueinkäufe zur Verfügung standen, der trägt eine schwere Last.

Anzulasten ist der erneute Nicht-Aufstieg eher den zu satten Spielern. Die wurden noch vor Boldt-Zeiten mit Verträgen ausgestattet, die in Hoffnung auf schnelle bessere Zeiten Erstliga-Niveau hatten und auf denen sich gut ruhen ließ. Spieler in Bochum, Fürth (ewiger Rivale Nürnberg) oder Bayern-Bezwinger Kiel waren gieriger. Wie formulierte es Horst Hrubesch resigniert nach seiner Kurzmission sinngemäß ? « Man muss es auch wollen. » Eben. Und darf sich nicht in einer Hängematte ausruhen.

Ohne die Gehalts- und Prämienstruktur des einst ruhmreichen HSV zu kennen : Der 2015 als Stiftung ins Leben gerufene « Hamburger Weg » scheint noch lang und steinig zu sein. Da passt es ins Bild, wenn ein Simon Terodde lieber zum neuen Zweitligisten Schalke wechselt.

Einen neuen Cheftrainer brauchen die Hamburger also. Wenn Hermann Gerland mal mehr sein möchte als Assistent : Einen Dino in die Bundesliga zu hieven, das wäre doch mal was, oder ?

 

Rainer Kalb

 

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