Kinderarbeit

Profivereine beschäftigen sogenannte « Scouts », auf deutsch Talentsucher, um schon auf talentierte Kinder aufmerksam zu werden. Berater verfolgen das Geschäft – ja, es ist ein Geschäft – übrigens auch. Da Kinder noch keine Abeitsverträge abschließen dürfen, fließt das Geld für einen Wechsel vom Dorfverein in die Ausbildungsabteilung eines Profiklubs den dann überglücklichen Eltern zu.

Da ist es normal, dass die Profivereine bei diesen Investionen – es handelte sich manchmal um sechstellige Summen / Jahr - nicht abwarten wollten, bis die Kinder das « Seniorenalter » von 18 erreicht haben. Zu Beginn der Bundesliga 1963 durfte man erst mit 18 « Senior » werden, erhielt jedoch erst mit 21 die Wahlberechtigung. Aber der Fußball hatte schon immer seine Ausnahmerechte.

Der rührige DFL-Präsident Christian Seifert hat den DFB dazu veranlasst, die Deklarierung als « Senior » auf 17 herab zu setzen. Klar, bei der besseren Ausbildung durch « Leistungszentren » ist jedermann schneller reif. Das Turbo-Abitur durch Kurzschuljahre lässt grüßen.

Jetzt setzt Borussia Dortmund dem ganzen noch die Krone auf oder, besser gesagt, die schwarz-gelbe Pudelmütze auf den Kopf. Yousouffa Moukoko wird am Freitag 16 Jahre alt und die Dortmunder haben für ihn eine Bundesliga-Spielberechtigung erreicht ! « Kinder an die Macht » ist man versucht zu sagen, obwohl das gegenüber Herrn Moukoko einer Frechheit gleich kommt, weil der schließlich schon ein Jugendlicher ist.

Ob Borussia Dortmund das « Wunderkind » schon am Samstag Abend (20.30h) in Berlin einsetzen wird, ist zweifelhaft. Schließlich wäre eine Premiere im früheren Westfalenstadion sinnvoller. Aber da der Norweger Ering Haaland Corona-bedingt fehlt, könnte Not am Mann sein – und ein Jüngelchen sollte sie dann retten. Und da es vor leeren Zuschauerrängen völlig egal ist, wo jemand seine Premiere feiert...

Das ist wohl der gravierende Unterschied zwischen den Bayern und dem ewigen Verfolger Dortmund. Die einen leisten sich junge, aber erfahrene Spieler wie Ribéry und Robben und halten sie über Jahre. Die anderen kaufen die Jugend, steigern den Marktwert und müssen sie auf ihrem Leistungszenith vertitschen, um den Bayern halbwegs das Wasser reichen zu können. Wobei das bei Dembele, dem das ganze Ruhrgebiet zu klein wurde, angesichts seiner Karriere danach ja wahrlich kein Nachteil war.

Bleibt nur zu hoffen, dass Moukoko nicht ein ähnlicher Fall wird. Geschmeidigkeit und Torgefährlichkeit sind eins – beinharte Verteidiger mit mindestens sechs Jahren Bundesliga-Erfahrung ein anderes. Da wird auch er, wie viele Talente vor ihm, hin und wieder ins Gras beißen müssen.

Bleibt die Frage, wie schnell Joachim Löw Moukoko zur Nationalmannschaft einladen wird. Schließlich dürfte der 16-hjährige, auch wenn er schon in verschiedenen deutschen Nachswuchsmannschaften eingesetzt wurde, noch für Kamerun spielen, so lange ihn Löw nicht wenigstens ein Mal einsetzt. Und wenn er solch ein begnadetes Talent ist...

 

Rainer Kalb

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