Fragen über Fragen

Gewiss, es gibt keinen Königsweg.  Wenn Spieler täuschen, tricksen, tarnen gibt es Ermahnung, Gelb, Rot, Sperre. Wenn Vereine täuschen, tricksen, tarnen gibt es Geldstrafe, Punktabzug, Geisterspiele, Ausschluss vom Wettbewerb.

Dass Spieler die Regeln im Eifer des Gefechts mal übertreten und verletzen, ist verständlich. Dass Vereine dies mit kaltem Kalkül tun,  ist unentschuldbar. Insofern sind die Strafen, welche die UEFA immer häufiger ausspricht, endlich der Beweis, dass die europäische Konfederation ihren Sport nicht zur Zirkusnummer verkommen lassen will.  Der einst zahnlose Tiger beißt um sich. Nur: Noch beißt er wild und nicht zielgerichtet.

Das Spiel Schalke 04 gegen PAOK Saloniki ist dafür ein wunderschönes Beispiel. Der griechische Vizemeister hatte die Qualifikation gegen das ukrainische Team von Metalist Charkow verloren. Dann wurde Charkow wegen des dringenden Verdachts der Manipulation eines Meisterschaftsspiels von April 2008 (4:0 gegen Karpaty Lwiw) eine gute Woche vor dem Spiel auf Schalke disqualifiziert..

Erste Frage an die UEFA: Weshalb dauert es fünf Jahre, bis ein Verband einen Manipulationsfall aufklärt? Sollte die EM in Polen und der Ukraine 2012 „geschützt“ werden?

Zweite Frage an die UEFA: Saloniki darf jetzt, statt um den Einzug in die Gruppenphase der Europa League gegen Maccabi Tel Aviv zu spielen, gegen Schalke um den Einzug in die Champions League spielen. Tel Aviv erhält jetzt ein Freilos und ist automatisch für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert. Hätte nicht Schalke dieses Freilos für die Champions League erhalten müssen, wo doch Schalkes zugeloster Gegner ausgeschlossen wurde? (Saloniki hatte erst in der letzten Runde eingegriffen und daher noch keinen Gegner gehabt, gegen den Tel Aviv hätte verpflichtet werden können, anzutreten).

Dritte Frage an die UEFA: Wenn sie sich jetzt in Entscheidungen des nationalen Verbandes einmischt – erst hatte die Ukraine Charkow gesperrt; die UEFA sprang auf den fahrenden Zug auf -  wenn also die UEFA Sperren übernimmt oder modifiziert: Weshalb werden nicht Rote Karten und Sperren für Spieler aus der Bundesliga oder anderen nationalen Ligen auch für Europapokalspiele übernommen? Wäre logisch.

Vierte Frage an die UEFA: Malaga wurde wegen Verletzung des „Financial Fair Plays“ vom Europapokal ausgeschlossen. Als Folge steht Bernd Schuster, der Trainer, mit einem Etat von 40 Millionen statt 150 da. Dies ist natürlich auch den Launen des Großsponsors aus Katar geschuldet, aber wie will die UEFA reagieren, wenn Real Madrid einen Spieler für 100 Millionen verpflichtet? Die dürften gerade bei Real derzeit nicht auf dem Festgeldkonto lagern.

Fünfte Frage an die UEFA: Fenerbahce Istanbul steht auch unter Korruptionsverdacht, darf aber gegen Arsenal London spielen. Die Entscheidung über einen Ausschluss fällt erst am Tag nach dem Rückspiel und dem Tag vor der Gruppenauslosung der Champions League. Die Türkei will zumindest die Halbfinalspiele und das Endspiel um die EM 2020 haben, wobei Korruption einen Schatten auf das Land werfen würde. Hofft da jemand, dass sich das Problem sportlich löst?

Fragen über Fragen. Die Pressebulletins geben in einer Art Geheimsprache die Urteile bekannt. Keine Argumente. Keine Begründung. Keine Diskussion. Transparenz sieht anders aus. Aber Verbände haben ja häufiger die Neigung zur Geheimbündlerei.

 

Rainer Kalb

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