Blatter gegen Blattschuss

„Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie doch Kuchen essen.“ Dieser Spruch wird Marie-Antoinette zugeschrieben, der Gattin von Ludwig XVI.

Das endete mit der französischen Revolution 1789, und für beide auf dem Schafott.

Joseph S. Blatter ist da gewiefter. Der Mann, der nach eigenen Angaben mächtiger ist als der Papst – weil es nur ihn als Fußballgott gibt, der Papst sich seinen Führungsanspruch aber mit anderen Religionen teilt.

Teilen hat Machtmensch Blatter nie gelernt. Statt dessen verteilt der Mann dem Stimmvieh Kuchen. Millionen von Dollar pro Jahr. So sorgt Blatter dafür, dass in seinem 209 Mitglieder umfassenden Reich wie im 16. Jahrhundert unter Karl V. „die Sonne nie untergeht“.

Die  paar Schattenwerfer aus Europa führt der Mann wie ein Zirkusdirektor den Tanzbär mit einem Nasenring durch die Manege. Wer kann ihm schon was? Die Schweizer Polizei hat nach einem von ihm verschuldeten Verkehrsunfall schon mal dienstbeflissen das Nummernschild abgeschraubt, damit ahnungslose Lokaljournalisten nicht identifizieren können, wer da zu schnell durch eine Kurve gebrettert ist.

Bestechung? Bewiesen, aktenkundig. Aber die FIFA ist ein „Verein nach Schweizer Recht“, und seinerzeit (ISL-Affäre) war Bestechung durch einen Verein in der Schweiz  nicht strafbar. Es hat schon seine Vorteile, nicht in der EU zu sein. Das wissen vor allem internationale Sportverbände zu schätzen.

Was Deutschland betrifft: Genial, wie Blatter den Ex-Präsidenten des DFB, Theo Zwanziger, gelernter Rechtsanwalt, aus dem Verkehr zog, indem er ihn Reformvorschläge erarbeiten ließ – Altersbeschränkung, Begrenzung der Möglichkeiten der Wiederwahl – die sein Stimmvieh dann krachend durchfallen ließ. Und der aufmüpfige DFB war lahmgelegt.

Genial, wie Blatter die Weltöffentlichkeit von seinen Kehrtwendungen, die an Kasperltheater erinnern, aber nicht an seriöse Verbandsführung, ablenkte, indem er Beckenbauer „Stadionbesuche“ verbieten ließ.

Genial, wie er behauptete, die europäische Empörung sei unverschämt, weil deutsche Firmen in Russland und Katar auch Geld verdienen.

Genial, wie der Gegner aller Technik im Fußball jetzt gegen Platini auch Video-Technik einfordert.

Genial, wie der Mann, der 1998 als FIFA-Präsident „für maximal acht Jahre“ antrat, sich immer wieder wählen ließ mit der Aussage: „Meine Mission ist noch nicht erfüllt.“ Das Stimmvieh stellt die Frage nicht, weshalb er das in dann 17 Jahren noch nicht geschafft hat. Jeder Manager wäre, wenn er denn kein Füllhorn hätte, in der Zeit längst geschasst worden. Blatter darf weiter missionieren.

Er lacht die Europäer mit ihren 54 Stimmlein gegen seine 155 Freunde aus. Die Europäer hätten nur ein Druckmittel in der Hand. Sie müssten die nächste WM boykottieren und eine parallele EM veranstalten. Eine WM ohne Europa? Das würde die Schmiermittel von Blatter erheblich einschränken. Aber würden Russland und seine Satelliten das mitmachen?

Blatter reibt sich die Hände.

 

Rainer Kalb

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