Wie viele Auswechslungen dürfen's denn sein?

Bundestrainer Joachim Löw hat am Rande der Kür der Weltfußballer des Jahres gefordert, einen vierten Auswechselspieler, zumindest in der Verlängerung, zuzulassen.

UEFA-Präsident Michel Platini widerspricht dem Weltmeister-Trainer in seinem Buch „Reden wir über Fußball“ energisch. Er verweist darauf, dass bis zur WM 1970 in Mexiko überhaupt kein Spieler ausgewechselt werden durfte, und ein verletzter Spieler auf den Linksauenposten verschoben wurde, wo er noch ein wenig herumhumpelte. Übrigens hat der Kölner Wolfgang Weber das WM-Finale von 1966 mit einem gebrochenen Wadenbein durchgespielt.

Der erste Auswechselspieler war demnach ein Allrounder, der für einen Verletzten kam. Die Ausweitung auf zwei, dann drei Spieler gaben dem Trainer Macht. Sie können das Spiel viel mehr beeinflussen, Joker bringen, die Taktik ändern, Rekonvaleszenten Spielpraxis geben, murrende Ersatzspieler besänftigen.. Für Platini gewinnt der Trainer viel zu viel Einfluss auf das Spiel: „Der Spieler muss das Spiel spielen, mit den anderen spielen. Es kann nicht sein, dass vor einigen Jahren das Match Mourinho – van Gaal in den Medien wichtiger war als das Spiel Real – Bayern. Der Spieler muss der Chef auf dem Platz sein und nicht das Spielzeug von irgendwem.“

Es war Zettel-Ewald (Lienen), der als erster minutiös die Fehler seiner Spieler notierte. Heute läuft kein Assistenztrainer mehr ohne i-pad herum, um den Trainer noch während eines Spiels reagieren lassen zu können.

Aber Platini hat noch ein anderes Argument gegen vier Auswechslungen: Fußball sei im Gegensatz zum Rugby oder Baseball kein zerhacktes, statisches Spiel sondern eins, in dem immer Bewegung herrscht und alles in Fluss ist. Da seien sechs Unterbrechungen schon die Grenze. Und wenn dann auch noch die Auszeiten kommen würden, dann, ja dann wäre der Fußball wirklich auf dem Weg zu einem statischen Spiel

Andererseits schlägt Platini m vorletzten Kapitel seines 318 Seiten starken Buches Kapriolen, wenn er von der „Vision“ spricht, drei Auswechselspieler bei zu behalten, es einem Trainer aber zu erlauben, in der Halbzeit noch zwei Spieler zu wechseln. Das würde der Mobilität des Spiels nicht schaden, trüge dem überladenen Kalender Rechnung, hielte die Ersatzspieler bei Laune und würde in der Tat manchmal zu einem neuen, zweiten Spiel im Spiel führen. „Das ist heute mit dem Coaching ja schon manchmal der Fall. Die Idee verdient es, näher studiert zu werden.“

Wenn schon Transfers während des laufenden Spielbetriebs getätigt werden dürfen, weshalb dann nicht auch eine halbe Mannschaft während eines Spiels austauschen? Hauptsache, das Spektakel bleibt und es gibt keine Pausen zum Gähnen Auch eine Logik.

 

Rainer Kalb

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