Die Katarrh-WM

Was jeder wusste, jetzt ist es amtlich. Mit der Vergabe der WM 2022 an Katar haben sich die Herren des FIFA-Exekutiv-Komitees in eine Sackgasse verrannt. Entweder aus Geldgier oder aus Dummheit. Beides ist schlimm genug.

Jetzt liegt das Kind im Brunnen und viele Arbeiter unter der Erde. Für viele Europäer, die auf Public Viewing stehen, wird das Ereignis zu einer Katarrh-WM. Schon gibt es Anregungen, die ganze Veranstaltung um fünf, sechs Tage zu verkürzen, vom 26. November auf den 18. Dezember.

Der eigentlich intelligente Noch-Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga, Andreas Rettig, hat schon den verzweifelten Vorschlag gemacht, nur noch die Gruppensieger weiter kommen zu lassen, nicht mehr die Zweiten, und so das Achtelfinale einzusparen.

Was für ein Unfug! Eine Weltmeisterschaft findet nur alle vier Jahre statt, die ganze Welt freut sich, und dann acht Spiele streichen? Dann lieber weniger Pausen zwischen den Spielen, identische Anstoßzeiten, weg mit dem kleinen Finale. Weg mit der Klub-Weltmeisterschaft 2022. Weg mit dem Konföderationen-Cup ein Jahr zuvor und Platz für Vereinstermine, damit die Meisterschaften 21/22 früh beendet sind und 22/23 früh beginnen können.

Im Juni statt August zum Beispiel. Und da Norddeutschland und Nordrhein-Westfalen dann in die Sommerferien gen Süden aufbrechen, sollten die Bayern mit fünf Heimspielen beginnen. Und wenn die Bayern im September in Urlaub fahren, sollte der Rekordmeister in Leverkusen, Dortmund, Köln, Mönchengladbach, Schalke gastieren.

Zwei Dinge sind jetzt schon vorhersehbar: Der Dauerkartenverkauf wird absacken. Wer drei oder vier Heimspiele im Sommer nicht sehen kann, zahlt nicht die Summe für 17 Heimspiele. Und die FIFA wird ihre Schwachsinns-Entscheidung auch teuer bezahlen. Oder glaubt sie ernsthaft, die Fernsehanstalten würden die selben Millionen hinblättern, wenn acht Spiele wegfallen oder Spiele nicht zu unterschiedlichen Zeiten, sondern gleichzeitig angepfiffen werden?

Die Trainer werden schäumen, denn ihnen soll die Vorbereitungszeit mit der Mannschaft auch zusammengestrichen werden. Da sind Übermüdungs-Verletzungen vorprogrammiert. Die Klubs werden wieder vor dem Kassenhäuschen der FIFA stehen.

Bliebe als Schreckensszenario noch ein WM-Boykott durch Europa. Aber dazu sind die Europäer viel zu zerstritten. Die im Norden und Osten haben nichts gegen eine WM im warmen Winter von Katar, die Europäer schicken drei Kandidaten gegen Blatter ins Feld, die sich zu dessen Freude die Stimmen gegenseitig stehlen, und bei 14:8 für Katar in der entscheidenden Abstimmung müssen ja außer Platini noch andere der acht Europäer für die Wüste gestimmt haben. Wie es auch kommt: das Fußballfest ist jetzt schon versaut.

 

Rainer Kalb

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