Die Puppenkiste

Früher, da brachte der 1907 gegründete FC Augsburg zwar große Spieler hervor, aber für eine große Mannschaft reichte es nie. Namen wie Helmut Haller, Bernd Schuster, Karl-Heinz Riedle, Raimond Aumann oder Armin Veh sind jedem Fußballfan geläufig und auch noch Ulrich Biesinger, der zum Aufgebot der Weltmeister 1954 gehörte. Doch zu einer bundesligareifen Mannschaft wurde der FCA erst 2011.

Anfangs wurde der Verein wegen seiner Marotte belächelt, jedem Gegner statt eines Wimpels eine Marionette von Lukas, dem Lokomotivführer zu schenken, dem Star aus der Augsburger Puppenkiste.

Nachdem die Schwaben aber weder 2012 noch 2013 abstiegen, lächelte niemand mehr. Die Marionetten sammeln sich jetzt beim Gegner, und manchmal lässt der FCA die gegnerischen Spieler so laufen, als wären diese nur Marionetten und die Augsburger zögen die Fäden.

Der Lokomotivführer der Mannschaft heißt Markus Weinzierl, der den Führerstand seit 2012/13 einnimmt. Am Samstag kam es trotz des enttäuschenden 0:0 gegen Schalke – ja, so weit sind sie schon in Augsburg, dass ein 0:0 gegen das finanziell viel besser aufgestellte Schalke schon als Enttäuschung gewertet wird – doch noch zu zwei bemerkenswerten Vorfällen. Zum einen wurde mal kein Trainerrausschmiss und keine Managerentlassung verkündet, sondern eine Verlängerung mit den beiden. Zum anderen wurde die Neuigkeit medienträchtig vor dem Spiel bekannt gegeben; nicht einmal die Spieler als direkt Betroffene wussten davon. Auch eine nicht alltägliche Methode.

Weinzierl bleibt ohne Ausstiegsklausel eine Ewigkeit bis 2019, Strippenzieher Stefan Reuter, der sich immer mehr Anerkennung in der Manager-Gilde verschafft, gar bis 2020.

Das zeigt, dass die beiden noch Ziele haben, und da Augsburg derzeit auf Platz sechs liegt, liegt das Nahziel auf der Hand: Der erstmalige Einzug in die Europa League.

Die Chancen stehen gut. Schalke liegt nur einen Punkt vor Augsburg, das wiederum zwei Punkte vor dem Siebten Hoffenheim steht. Auf den Achten Frankfurt beträgt der Vorsprung des FCA sogar vier Punkte. Das ist wichtig, denn falls Bayern, Wolfsburg, Mönchengladbach oder Leverkusen als Champions League-Teilnehmer den DFB-Pokal gewinnen, würde der Startplatz in der Europa League für den Pokalsieger automatisch an den Siebten der Bundesliga vergeben.

Langfristiges Ziel von Weinzierl ist es, den FC Augsburg unter den Top 21 des deutschen Fußballs zu etablieren. Wenn er damit meint, im schlechtesten Fall Dritter der 2. Liga zu sein, dürfte ihm das schon rasch gelingen. Wenn er sich auf die ewige Tabelle der Bundesliga bezogen hat, dürfte das etwas schwieriger werden. Dort liegt Augsburg mit 162 Punkten auf dem 33. Rang. 21. ist Wolfsburg – mit 858 Punkten. Da müsste Weinzierl wohl noch einmal verlängern.

 

Rainer Kalb

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