Weidenfeller, Breitenreiter und Veh

Für die Nationalmannschaft war Roman Weidenfeller in Faro gegen Gibraltar noch gut genug, für Borussia Dortmund ist er es aber offensichtlich nicht mehr. Wie sonst wäre es zu erklären, dass die Westfalen sich bei Absteiger Freiburg bedienen und den 24-jährigen Roman Bürki verpflichten? Mit 34 als Torhüter schon auf’s Abstellgleis – das ist die eine Nachricht, welche die Bundesliga bislang in ihrer Sommerpause vermittelt.

Eine andere kommt aus Paderborn. Beim dortigen, für seine Tapferkeit gerühmten Absteiger hat bislang noch kein Spieler das Interesse eines Bundesligisten gefunden. Der einzige, der das einjährige Schaulaufen im Oberhaus zu einem Karrieresprung nutzen konnte, ist Trainer André Breitenreiter. Dass der die Chance beim Schopf ergriff, von einem Absteiger zu einem Europa-League-Qualifikanten zu wechseln, erstaunt nicht. Wer den Sprung vom Viertligisten Havelse zum damaligen Zweitligisten Paderborn wagt, dem reicht die zweite Liga nicht mehr. Der will groß hinaus.

Große Sprünge wollten unter Schalke-Manager Horst Heldt allerdings schon einige Trainer machen, doch alle sprangen zu kurz. Egal, ob  „Jahrhunderttrainer“ Huub Stevens bei seinem Comeback (Sept. 2011 – Dez. 2012), ob der zum Chef beförderte Nachwuchstrainer Jens Keller (bis Okt. 2014), ob Champions League-Sieger Roberto di Matteo (bis Mai 2015). Jetzt soll der 41-jährige Breitenreiter es richten?

Das sieht bei Heldt nach dem Mut der Verzweiflung aus. Und bei Breitenreiter nach einem Stück Naivität. Die Millionäre von Schalke sind nicht die Hungrigen von Paderborn, die Medien sind gieriger und unnachsichtiger, die Fans fordernder und anspruchsvoller. Man darf gespannt sein, was dieses Mal aus dem Heldtschen Experimentierkasten heraus kommt.

Die dritte interessante Personalie vermeldete Eintracht Frankfurt. Armin Veh, der dort vor einem Jahr ging, weil er „endlich mal wieder Meister werden möchte“ und „nicht immer nur dem Gegner gratulieren“ wollte, kehrte zum VfB Stuttgart zurück, mit dem er 2007 den Titel gewonnen hatte – und erlitt dort fürchterlichen Schiffbruch. 

Jetzt heuert er reumütig wieder in Frankfurt an, obwohl dort keine bessere Perspektive zu erkennen ist als vor einem Jahr. Ja, er, der bislang prinzipiell nur Ein-Jahres-Verträge unterschrieb, signierte jetzt für zwei Saisons! Endlich bei Scheitern mal eine Abfindung in Sicht!

Veh löst den genervten Thomas Schaaf ab, der nach Jahrzehnten im betulichen Bremen mit den Aufgeregtheiten in Frankfurt nicht zurecht kam. Bleibt für Breitenreiter zu hoffen, dass er nicht der neue Thomas Schaaf wird.

 

Rainer Kalb

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