Götterdämmerung

Es war Nacht in Deutschland, als die U-20-Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Christchurch in Neuseeland am 14. Juni um 3.00h morgens gegen Mali zum Viertelfinale der WM antrat.  Es herrschte Morgendämmerung in Deutschland, als das Elfmeterschießen begann. Es herrschte Götterdämmerung in Deutschland, als die  Mannschaft von Frank Wormuth ausgeschieden war.

Bei der Europameisterschaft der U21, die sich immerhin erstmals seit der Häßler, Klinsmann, Riedle-Generation 1988 für Olympische Spiele qualifiziert hat,  gab es für den in dieser Situation bedauernswerten Lebens-Fußballer Horst Hrubesch gegen Portugal im Halbfinale eine 0:5-Klatsche. Deutschland hatte 2009 unter dem selben Trainer noch mit einem 4:0 gegen England den Titel gewonnen. Im Tor stand Manuel Neuer, im Mittelfeld spielte Özil.

Bei der U19-EM, die am letzten Wochenende beendet wurde, war Deutschland in der Vorrunde ausgeschieden. Ein Sieg gegen Russland hätte für das Halbfinale gereicht, doch es reichte nur zu einem 2:2.

Die U17 scheiterte mit 1:4 bei der EM gegen Frankreich, „verdient, aber zwei Tore zu hoch“, wie Trainer Christian Wück befand.

Bleibt die Frage: Was ist los mit dem deutschen Nachwuchs seit Lahm und Schweinsteiger oder Kramer?

Deutschlands Fußball hatte nach der EM 2000, als in Holland/Belgien unter Trainer Erich Ribbeck jämmerlich gescheitert wurde, eine tiefe Krise erkannt. Es war das Verdienst von Gerhard Mayer-Vorfelder, der später zu einer Zwangsehe mit Theo Zwanziger genötigt wurde, die Defizite in der Nachwuchsarbeit anzusprechen und rigoros für Änderungen zu sorgen. Aus technischer Sicht hatte übrigens schon Ex-Bundestrainer Berti Vogts Fehler und Versäumnisse in der Jugendarbeit angeprangert, doch er war kein DFB-Präsident. Das Manko in der Nachwuchsarbeit war nach der Wende durch Spieler wie Sammer, Kirsten, Thom zwar noch übertünscht worden, aber ewig ließen sich die Defizite nicht verbergen.

Es wird das „nachhaltige“ Verdienst von „MV“ bleiben, die „Nachwuchsschulen“ im Profifußball verpflichtend eingeführt zu haben. Ohne ihn würde sein „Freund“ Uli Hoeneß heute kein Jugendzentrum planen.

Der vorherige  Ligapräsident wusste exakt, wie die Verwalter des Profifußballs im Kopf ticken. Er konnte sie zwingen, Teile der horrenden Einnahmen in die Nachwuchsarbeit, also die Zukunft, zu investieren. Joachim Löw ist dadurch 14 Jahre später Weltmeister geworden.

Aber Nachwuchsarbeit darf, wie die aktuellen Ergebnisse zeigen, eben nicht zur Routine werden. Das Ausland schläft nicht sondern kopiert, im schlechtesten Fall. Im besten entwickelt es neue Ideen. Deutschland hat beispielsweise keine Außenverteidiger mehr, keine „Terrier“. Ob nach all den Vereins-Fußballschulen, die es jetzt gibt, die Fußball-Akademie in Frankfurt ein Allheilmittel sein wird?

Die Trainer, selbst in Amateurvereinen, sind inzwischen in der Regel sehr gut ausgebildet. Sollen sie sich an DFB-Vorgaben von oben halten oder individuell experimentieren dürfen? Das ist die eigentliche Frage. Denn mit seinen Sportdirektoren und ihrer Richtlinienkompetenz  hat der DFB in den letzten Jahren auch nicht immer Glück gehabt.

 

Rainer Kalb

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