Über den Wolken

Der Barde Reinhard Mey hat vor einem Vierteljahrhundert auch in München erfolgreich gesungen: „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.“ Welch ein Irrtum!

Die Freiheit ist grenzenlos, (außer man will in die Schweiz) so lange der Deutsche auf dem Boden bleibt. In der Luft aber gibt es mehr unsichtbare Grenzen, als dem Fußball-Fan lieb sein kann.

Wer auf Mallorca oder wo auch immer ARD oder ZDF verfolgen will, um von den öffentlich-rechtlichen Anstalten über das aktuelle Geschehen auf dem Laufenden gehalten zu werden, erhält per Internet zwar die Lottozahlen, aber weder bei Tagesschau noch Heute die Bundesliga-Schnipsel. Von Sportschau und Sportstudio ganz zu schweigen. Über den Wolken hören die Rechte der Sender auf. Nur die Ausstrahlung via Satellit lässt sich technisch nicht verhindern. Auch deshalb hat die ARD kürzlich die Rechte an der Handball-WM nicht erhalten. Sie konnte die Ausstrahlung via Satellit ins Ausland nicht unterbinden.

Wer als Deutscher im Ausland Sky abonnieren möchte, erhält die freundliche und höfliche  Auskunft: „Haben Sie auch eine deutsche Adresse, unter der das Abo angelegt werden kann? Das wäre wunderbar.“ Am Besten auch noch ein Konto in Deutschland.

Denn die Deutsche Fußball Liga verkauft die Bundesliga nicht europaweit sondern immer noch für jedes einzelne Land. So hat der katarische Sender beINSports die Rechte für Frankreich, Australien und 24 Länder im Mittleren Osten und Nordafrika erworben. In Großbritannien und Irland überträgt BT Sport, in Spanien Movistar+/Canal plus.

Der EU ist diese Zerstückelung der Rechte ein Dorn im Auge. Sie nähert sich dem Problem über die Filmindustrie, indem sie diese dazu zwingen will, die Ausstrahlungsrechte nur ein einziges Mal für die gesamte EU zu verkaufen. Die Filmindustrie sieht da schon den Untergang des Abendlandes heraufziehen, wenn sie nur einmal statt über 50 Mal abkassieren kann.

Auch der Fußball dürfte sich auf die Hinterbeine stellen, sollte ihm das attraktive Verkaufsmodell durch die Politik zerstört werden. Von 2012 bis heute sammelte die Bundesliga durchschnittlich 72 Millionen Euro im Ausland ein, ab dieser Saison sind es 160, und mittelfristig strebt die DFL 250 Millionen an. Dabei kommt den Vermarktern zu gute, dass Deutschland Weltmeister geworden ist, dass es 2013 ein rein deutsches Champions League-Finale gegeben hat, dass in der Bundesliga regelmäßig die meisten Tore fallen und die sowieso großzügigen Stadien meist gut gefüllt sind.

Nur, dass ein Fan sich nicht aussuchen darf, welchen Sender er in welcher Sprache sehen will – das stört.

 

Rainer Kalb

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Über uns

Gegründet wurden die LIPPEFOHLEN am Freitag, 11. Juli 2008 und sind seitdem unter der Fanclubnummer (BFC) 0853 bei Borussia Mönchengladbach registriert. Derzeit treffen sich 110 Mitglieder im Alter von 0-82 Jahren zu Stammtischen oder Fahrten in den Borussia Park.

Weiterhin werden regelmäßig Spiele im TV geschaut und einmal im Jahr findet das große Sommerfest / Saisonabschlussfest statt.

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