Nieder-Lande: Orange unten

Kann ja sein, dass am Montag Abend nicht genügend Deutsche in Glasgow waren, um zu singen: „Ohne Holland – fahr’n wir nach Paris!“.  Kann auch sein, dass RTL die Richtmikrofone umgedreht hatte. Jedenfalls ist es bei der intimen Freund-/Feindschaft zwischen dem platten Land und bayerischen Bergen eine Genugtuung, dass die Niederländer gegen Island daheim und in der Türkei zwei Niederlagen bezogen haben – also zwei Mal eine Tracht Prügel.

Zwar ist das Ansinnen der CSU, eine Maut nur für Ausländer einführen zu wollen, niederträchtig – obgleich die Niederländer auf ihren Urlaubsfahrten  nur in Holland volltanken und dann erst wieder in Österreich, Deutschland und Bayern also missachten. Aber diese Kolumne soll ja nicht politisch sein.

Wenden wir uns also der Sportgeschichte zu. Es war 1974, als ein gewisser Gerd Müller auf Zuspiel eines gewissen in den Niederlanden geborenen Rainer Bonhof (heute Vize-Präsident des nahe den Niederlanden gelegenen in der Champions League  Bayern-Konkurrenten Borussia Mönchengladbach) das WM-Siegtor zum 2:1 erzielte.

Es war 1988, als die Niederlande unter dem unvergessbaren Rinus Michels in Hamburg das EM-Halbfinale 2:1 gegen Deutschland gewannen. Es war dort, als Roman Koeman sich mit dem Trikot von Olaf Thon noch auf dem Platz symbolisch den Hintern abwischte. Es war dort, wo die niederländischen Fans hämisch gesungen haben „Oma – wir haben jetzt dein Rad zurück“.  Weil die deutsche Wehrmacht zu Beginn des 2. Weltkrieges unter Verletzung aller internationalen Abkommen via das ursprünglich neutrale  Niederlande/Belgien nach Frankreich einmarschiert ist.

Es war dort, wo die Mailänder Gullit, van Basten und Rijkaard, wie auch im Endspiel gegen die UdSSR in München (2:0)  brillierten. Deshalb wurde bis zum Jahr 2000 (2:0 gegen Griechenland) kein Länderspiel mehr  in Hamburg ausgetragen, sondern eher in Bremen. Die „Nati“ hatte entschieden, im Volkspark ohne deutsche Opposition (sprich: Unterstützung)  nicht mehr spielen zu wollen.

Dann gab es einen gewissen, auch in München bekannten,  Louis van Gaal.  Der hat „Oranje“ noch vor einem Jahr auf Platz drei bei der WM geführt. Wie das? Vielleicht wie in München die Bayern zum Titel. Mit eiserner Hand Egoisten willig zu machen.

Heute taumeln die Niederlande wie 2000 Deutschland unter Erich Ribbeck bei der EM in Begien/Niederlande (!) am Rande des Chaos. Deutschland hat seinerzeit dank der Vision von Berti Vogts und der Durchsetzungskraft von Gerhard Mayer-Vorfelder die Notbremse gezogen und den Profivereinen die Nachwuchsausbildung auferzwungen, die 14 Jahre später zum WM-Titel geführt hat.

In den Niederlanden kann ein Herr Blind – der Name ist Pogramm – als Nationaltrainer nicht die alleinige Lösung des Problems sein. Weshalb haben die alten Recken van Gaal und Hiddink hingeschmissen? Der „Königliche Verband“ von „Oranje bouven“ (oben)  muss sich ändern.

 

Rainer Kalb

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