Pöbel-Rudi

„Es gibt nur ein‘ Rudi Völler“  haben die Fans jahrelang enthousiastisch gegrölt, wenn der Nationalspieler seine Tore machte. Ach, hätten sie damals schon gewusst, wie Recht sie mit ihrer seinerzeitigen Hymne hatten. Jedoch: Sie ist schon längst kein Lobgesang mehr.

Aus dem verschmitzten Torjäger ist gerade im letzten Jahr der Pöbel-Rudi geworden. Ob es damit zu tun hat, dass Bayer mit ihm als Sportdirektor und dem auch leicht arrogant werdenden Trainer Roger Schmidt noch nicht einmal mehr „Vizekusen“ ist?

Natürlich hat der Sportdirektor das Recht, sich schützend vor seinen leitenden Angestellten zu stellen, auch wenn der fürchterlich im Unrecht ist. Ein Fußball-Lehrer, der eine Schiedsrichter-Entscheidung nicht akzeptiert, hat am Spielfeldrand nichts mehr verloren; da mag er noch so viel Ahnung von kippenden Verteidigern, Rauten und Doppel-Sechsern haben. Man stelle sich vor, ein Spieler weigert sich, nach einer Roten Karte das Spielfeld zu verlassen und setzt sich in den Anstoßkreis...

Als Lothar Matthäus bei der WM 1990 Völler im Training wegen fehlender Anspiele und zu viel Egoismus kritisierte, giftete Völler vor allen Journalisten zurück: „Erzähl das doch deiner Klobrille.“ Vielleicht auch deshalb wurde später die Presse nur noch 15 Minuten zum Training zugelassen, damit in der Heimat wenigstes vom Aufwärmen ein paar Bewegtbilder und Fotos gezeigt werden können, es aber keine Ohrenzeugen mehr gibt.

2003 dann – Völler war Teamchef – unterstellte er vor laufenden  Kameras dem bayerischen Fernsehmoderator Waldemar Hartmann, vor einem Interview „drei Weizenbier“ getrunken zu haben. Immerhin hat’s dem geschäftstüchtigen Waldi nicht geschadet. Der bekam danach einen Werbevertrag mit einer Brauerei.

Das waren Ausraster gegen einen Mitspieler und einen Journalisten. Es gab die Beleidigung eines Fans, der immerhin das Geld für eine Auslandsreise nach Borissow aufgebracht hatte, als „Pisser“. Manager Andreas Rettig (St. Pauli) wurde für Völler zu „Schweinchen Schlau“. 

Jetzt einem Schiedsrichter zu unterstellen, absichtlich einen Elfmeter nicht gepfiffen zu haben, schlägt allerdings dem Fass den Boden aus. Der Werksverein darf ja schon, im Gegensatz zu den Bayern, die 50+1-Regel verletzen. Wenn er sich jetzt auch nicht mehr an die Fair-Play-Regeln halten muss, helfen auch Gratis-Karten für Kinder nichts.

Immerhin: Der DFB ermittelt seit Montag Abend auch gegen Völler.  Nicht alle Ex-Teamchefs haben beim DFB eben aus Dankbarkeit Narrenfreiheit.

 

Rainer Kalb

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