Blatter light?

Die erste öffentliche Amtshandlung des neu gewählten FIFA-Präsidenten Gianni Infantino bestand darin, an der Einweihung des FIFA-Museums teilzunehmen und dort ein paar warme Worte zu sprechen. Gibt es einen besseren Anfang für einen Reformator als den, die Vergangenheit zu preisen?

Den Augiasstall, den ihm sein Vorgänger Blatter hinterlassen hat, will er wie einst Herkules in der Sage ausmisten, und gleich am Anfang begegnet er dem Vorgänger auf Schritt und Tritt, in Bild und Video.

Markus Kattner, derzeit noch geschäftsführender Generalsekretär der FIFA, meinte in seiner Eröffnungsrede: „Die Eröffnung kommt zum perfekten Zeitpunkt und symbolisiert zu einem gewissen Grad den Neubeginn.“

Wie bitte? Ein Museum als Neubeginn? Das zeigt die FIFA-Gedankenwelt, an der Infantino sich abreiben muss. Ein Museum als Neubeginn. 

Gewiss, Infantino war der beste unter allen schlechten Kandidaten. Aber ist nicht auch der Glatzkopf aus dem Wallis in alten Denkstrukturen verhaftet? Die Wahl hat er mit Blatterschen Methoden gewonnen. Fünf Millionen Dollar mehr hat er jedem Verband im nächsten Finanzzyklus (2018 bis 2022) versprochen, dazu eine Aufstockung der Weltmeisterschaft von 32 auf 40 Teilnehmer: Probate Mittel zum Stimmenfang. Dabei drohen der FIFA wegen hoher Anwaltskosten und  wegbrechender Sponsorengelder in den nächsten Jahren Verluste in dreistelliger Millionenhöhe. Da glaubwürdig zu bleiben, ist ein großer Spagat.

In einem perfiden „offenen Brief“ im französischen Journal de Dimanche (Sonntagsblatt) hat Sepp Blatter seinem „Freund“ Gianni – der Ex-FIFA-Präsident und Ex-UEFA-Generalsekretär waren sich spinnefeind – süffisant vorgerechnet, dass, er Infantino, das, was er heute ist, eigentlich nur durch ihn, Blatter, geworden sei. 

Auszüge: „Du hast Dich, als Du noch Haare hattest, an der Sportuni Neuchâtel eingeschrieben, die auf meine Initiative hin gegründet worden war. -  Noch als Du Weihnachten bei mir zu Hause warst, sagtest Du: ‚Ich werde gewinnen‘. -  Der Kongress hat Reformen beschlossen, die übrigens ich angestoßen habe. Du erinnerst Dich bestimmt daran, dass deine UEFA 2013 gegen diese Reformen war.“

Infantino ein Wendehals und nur ein Abziehbild seines Vorgängers? Der Präsident steht unter Beobachtung.

 

Rainer Kalb

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